Elsfleth (pm/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) half den engagierten Denkmaleigentümern der Hofanlage Oberrege in Elsfleth bereits bei der Dachsanierung und der Fassadensanierung des Haupthauses. Nun folgen Maurerarbeiten an der Nord-, Süd- und Ostseite. Das Objekt gilt als ein eindrucksvolles Beispiel für die Übernahme städtischer Bauformen auf dem Land aufgrund der wirtschaftlichen Prosperität der Landwirtschaft Ende des 19. Jahrhunderts in der Region.
Die Hofanlage in Elsfleth besteht aus einer Villa von 1890 und der Gulfscheune von 1896. Das verputzte historistische Herrenhaus ist über einem T-förmigen Grundriss erbaut. Die Dachlandschaft zeigt unterschiedliche Schieferdach- und Gaubenformen. Die Deckung wurde im Laufe des 20. Jahrhundert mehrfach erneuert. Auffällig ist die den Haupteingang und die Freitreppe überspannende Terrasse, die im Erdgeschoss als Säulenhalle ausgebildet ist.
Der Urgroßvater der jetzigen Besitzerin, ein Rittmeister der Husaren und Lebemann, stattete das Wohnhaus mit den Trophäen seiner Reisen – vornehmlich nach Afrika – aus. Davon zeugt die reichhaltige Dekoration der Eingangshalle und des Treppenhauses: afrikanische Speere, Taschen, Felle usw. Die Erdgeschossräume sind im Zeitgeist des Historismus gestaltet, Stuckdecken, Schablonenmalerei und Mobiliar sind erhalten.
An den Fassaden und auch im Gebäudeinnern sind die Schäden vielfältig. Das undichte Dach hat zu Feuchteschäden und Pilzbefall an den Obergeschossdecken geführt. Die Schäden eines Brandes in den 1980er Jahren sind immer noch sichtbar. Die Eigentümer richten die Anlage im Einklang mit den Denkmalschutzbehörden Schritt für Schritt wieder her.