Bad Lippspringe (aw). In der Vergangenheit machte die ehemalige Auguste-Viktoria-Klinik leider eher mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Vandalen trieben in den imposanten Gebäuden ihr Unwesen, mehrfach musste die Feuerwehr hierhin ausrücken. Im September kam es auf dem Areal zu einem Großbrand. Wenige Politiker und Rückbaugegner wollen das imposante Gebäude mit seinen rund 270 Metern Länge danach schnellstmöglich retten. Doch bisher passierte bis auf den Rückbau einzelner Gebäudeteile nicht viel. Eine Investorengruppe stellte dann im letzten Jahr die Pläne für Wohneinheiten und eine Kindertagesstätte vor. Die Gruppe möchte die ehemalige Lungenklinik gleichzeitig in einen ein Ort des Lehrens und Lernens wandeln, gleichzeitig auch die Türen für Kunst und Kultur weit öffnen (wir berichteten).
Ursprünglich war geplant, dass im ersten Quartal 2021 hier die ersten Wohnhäuser entstehen. Nach Angaben des Fachbereichsleiters für Bauleitplanung und Liegenschaften bei der Stadt Bad Lippspringe war die Nachfrage nach Baugrundstücken auf dem Gelände enorm. Jetzt wollen die Investoren aber erst die Kindertagesstätte entstehen lassen. Danach folgen Wohneinheiten, Wohnungen, Räume für Kunstschaffende aus ganz Ostwestfalen-Lippe, eine Grundschule sowie Gewerbeflächen. Ivestieren wird man hier mehrere Millionen Euro.
2010 ging das Areal in den Besitz der Stadt Bad Lippspringe über, die alsbald ihre Planungen startete. Es begann ein jahrelanger Streit um Erhalt, Denkmalschutz oder Rückbau. Im Juni 2013 gründete sich der Verein „Auguste-Viktoria-Stift – erhalten und nutzen e. V.“, mit dem Ziel, Bad Lippspringes älteste und historisch bedeutsamste Klinik zu Erhalten und einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Im September 2018 hatte der Hauptausschuss den Mittelbau der einstigen Klinik in die Denkmalliste der Stadt eintragen lassen, diese aber nur als „denkmal- und erhaltenswert“ charakterisiert (wir berichteten). Im südlichen Bereich sollen 40 Wohnhäuser entstehen (wir berichteten). 2020 begannen im nördlichen Teil erste Rodungs- und Rückbauarbeiten.
Wie zuletzt berichtet, sollen die geplanten, erschlossenen Grundstücke auf Vorschlag seitens der Stadtverwaltung und dem Heimatverein den Namen „Prof.-Rapmund-Straße“ tragen. Damit soll an den Begründer der Bad Lippspringer Lungenheilstätte, Medizinalrat Prof. Otto Rapmund (1845-1930) erinnert werden. Rapmunds Grab befindet sich aktuell noch auf dem AVK-Gelände.
Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema lesen Sie in unserer kommenden Ausgabe des rottenplaces Magazins.