70 Jahre nach Kriegsende stehen sie immer noch: Bauten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Wie soll mit der Architektur der NS-Zeit umgegangen werden? Teuer sanieren oder dem Zerfall preisgeben? Die ZDF-Dokumentation "Böse Bauten II" am Sonntag, 4. Oktober 2015, 0.10 Uhr, zeigt die besonders protzigen und prominenten Nazi-Relikte in München und Nürnberg sowie Hitlers Privatwohnung. Eine 45-minütige Version der Dokumentation ist am Freitag, 13. November 2015, 20.15 Uhr, in ZDFinfo zu sehen.
München: Nur einen Steinwurf vom Königsplatz entfernt lag einst der "Führerbau", in dem heute die Hochschule für Musik und Theater residiert. Der benachbarte "NSDAP-Verwaltungsbau", in dem heute das Zentralinstitut für Kunstgeschichte seinen Sitz hat, das Haus der Kunst, das Wirtschaftsministerium, der Odeonsplatz mit der Feldherrenhalle - viele dieser von Nazi-Architekten gestalteten Bauwerke sind längst zum gewohnten und lange wenig hinterfragten Bestandteil des Stadtbilds geworden.
Nürnberg, Zeppelintribüne: Hitler inszenierte sich auf dem Reichsparteitagsgelände, das ihm sein Lieblingsbaumeister Albert Speer in kürzester Zeit und daher nicht sehr solide auf das Zeppelinfeld baute. Dringende Sanierungen der maroden Haupttribüne stehen an. Doch soll man die Überreste eines gebauten Machtinstruments der NS-Herrscher tatsächlich für Millionen Euro teuer sanieren?
"Böse Bauten" ist der zweite Teil einer Reihe, die sich mit dem unbequemen baulichen Erbe aus der NS-Zeit beschäftigt.