Treppen (süddt. und österr. Stiege), oder Aufstiege in Industrieruinen faszinieren. Nicht jeden, soviel ist klar, doch jeden, der sich in gewisser Weise mit aufgegebenen Bauwerke oder unserem baulichen Erbe auseinandersetzt. Denn Treppen sind in erster Linie in der weltweiten Formensprache der Architektur ein fester und wichtiger Bestandteil. So ist die Funktion der Treppe nicht nur die des lotrechten Erschließungsbauteils, sie stellt auch ein wichtiges Gestaltungselement dar.

Zugegeben, oft ist die Substanz der Aufstiege durch den jahrelangen Verfall nicht mehr die Beste. Doch bis ein solches Konstrukt nachgibt, dauert es eine Weile. Abplatzende Farben, Rost, Moos und kleine Wildwüchse – die Motive nehmen kein Ende. Und: je länger ein solches Treppenkonstrukt den unmittelbaren Einflüssen ausgesetzt wird, desto mehr Facetten werden sichtbar.

Noch beliebter als Außentreppen sind Innentreppen. Denn diese weiten den Raum in die Vertikale und können so zu einem besonderen Blickfang werden. Sie sind auch oftmals aufwendiger gestaltet als Außentreppen, Grund dafür ist die ausbleibende Witterung, solange ein Objekt genutzt wird. In der Vergangenheit wurden Holzschnitzereien, Ornamente, Figurinen, verzierte Balustraden und Teppiche ergänzt, heute sind Treppen Objekte, die durch ihre Form, Materialität und Konstruktion auffallen. Besondere Innentreppen dienen den Bauherren oder Besitzern auch als Statussymbol.

Heute findet man kaum mehr Aufgänge wie in unseren Beispielen. Grund dafür ist die fortschreitende Technik. Denn Fahrstühle oder Lastenaufzüge ersetzen heute die prachtvollen Konstrukte in den alten Bauten.