Bilder als Dekoration – Die richtige Hängung

Von André Winternitz

Wer regelmäßig beeindruckende Bilder fertigt, weiß, nichts ist schlimmer, als diese auf der Festplatte „verstauben“ zu lassen. Doch wohin mit den „Kunstwerken“? Eine Ausstellung? Eine Veröffentlichung in Fotonetzwerken? Warum nicht einfach die freien Wände zuhause nutzen und wahre Eyecatcher schaffen? Wir zeigen hier, welche Möglichkeiten der richtigen Hängung es gibt und worauf man in jedem Fall achten sollte. Fakt ist: Hängen kann wirklich jeder!

Nachfolgend haben wir zehn Möglichkeiten aufgeführt, wie man schnell und unkompliziert seine Werke (nicht nur) an die heimischen Wände bringen kann. Natürlich gibt es noch viele weitere, fantasievolle Möglichkeiten, aber diese hier sind die gängigsten.

1. Der Solist

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Eine Wand nach Wahl, ein einziges Bild. Ein besonderes Motiv wird somit schnell zum wahren Eyecatcher. Welche Art des Rahmens, des Passepartouts oder der Kolorierung hier gewählt wird, ist jedem selbst überlassen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Auch die Größe des Bildes kann frei bestimmt werden. Natürlich wirken spezielle Rahmen hier besonders gut.

2. Petersburger Hängung

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Bei der Petersburger Hängung – im Volksmund auch Salonhängung oder „Geordnetes Chaos“ genannt, bedecken zahlreiche Bilder dicht an dich gehängt eine ganze Wand. Die Bezeichnung Petersburger Hängung geht auf die üppig behängten Wände der Sankt Petersburger Eremitage zurück. Diese zielt darauf ab, den Betrachter durch die schiere Menge der versammelten Motive zu beeindrucken. Objekt der Bewunderung ist letztlich nicht das einzelne Bild, sondern eine große Auswahl an Bildern zu einem spannenden Ganzen zu vereinen. Besonders wirkt hier das gleiche Format – Bildachsen können ignoriert werden.

3. Kantenhängung

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Alle Kanten und Ecken sämtlicher Bilder bei der Kantenhängung orientieren sich hier an einer imaginären Mittellinie. Hierbei sollte der Abstand untereinander gleich sein, kann aber auch waagerecht oder senkrecht variieren. Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, sollte das Ensemble zuvor auf dem Fußboden platziert werden. Um das Aufhängen zu erleichtern, empfiehlt sich eine waagerecht gespannte Schnur, oder ein Malerklebeband.

4. Reihenhängung

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Waagerecht oder senkrecht in einer Linie angebracht – das ist die klassische Reihenhängung. Werden Bilder unterschiedlicher Größe ausgewählt, können diese auf Kante – also die beiden oberen oder unteren Rahmenkanten auf einer Linie – angebracht werden. Weiter besteht die Möglichkeit, die Bilder und deren Mittelpunkte auf einer erdachten Linie anzuordnen. Hierbei ist vor der Hängung eine Sortierung auf dem Boden empfehlenswert.

5. Rasterhängung

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Ähnlich wie bei einem Schachbrett hängen die Bilder bei der Rasterhängung in einem strengen, geometrischen Schema. Hierbei werden die Rahmen auf Kante gehängt – die Abstände selbiger sind an allen Seiten gleich. Perfekt wird es, wenn alle Bilder im selben Format vorliegen.

6. Inside the Lines

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Bei der Inside the Lines Hängung gibt es keinen einheitlichen Abstand, keine Blickachsen und die Rahmenecken oder Kanten müssen nicht aufeinander zeigen. Alle Bilder hängen also lässig an der Wand. Aber: Damit die Hängung auch harmoniert, sollte diese innerhalb einer geometrischen Form angeordnet sein. Dies kann eine Zwischenmauer, eine schmale Raumtrennung, ein Oval, ein Kreis, ein Rechteck oder ein Quadrat sein. Empfehlenswert ist, mit dem größten Bild zu beginnen und die anderen nach und nach darum zu platzieren.

7. Symmetrische Hängung

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Unser Auge mag Harmonie, auch bei der Bildhängung. Und da wir Dinge gerne symmetrisch anordnen, bietet sich eine solche Anordnung der Bilder ebenfalls an. Für eine symmetrische Hängung werden mindestens drei Bilder benötigt, von denen jeweils zwei immer das gleiche Format haben sollten. Zuerst wird die Spiegelachse festgelegt, die horizontal oder vertikal verlaufen kann. Bei der Hängung sollten die Positionen der Rahmen und deren Befestigungen gewissenhaft ausgemessen werden, denn Abweichungen fallen hierbei sofort ins Auge.

8. Bilderleisten

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Wer auf zahlreiche Löcher verzichten möchte, greift zur Bilderleiste. Diese sorgt bei einer Galerie für die notwendige Flexibilität und gibt der Wand gleichzeitig eine Struktur. Bilderleisten haben einen weiteren Vorteil: Neben den Bildern können kleine Einrichtungsgegenstände platziert werden, wie Kerzen, Lampen, Modellautos oder Urlaubsmitbringsel. Ins Auge fällt dann die scheinbare Zufälligkeit, wie die Bilder und Objekte angeordnet sind. Bilderleisten sind zusätzlich leicht umzudekorieren.

9. Collage

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Aristoteles, einer der bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Geschichte formulierte es treffend: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Die Collage – eine Technik aus der bildenden Kunst – setzt das fertige Bild aus vielen verschiedenen Einzelbildern zusammen, die ein Gesamtkunstwerk ergibt. Bei dieser Art der Hängung können verschiedenste „Materialien“ kombiniert werden. Dies können Familienfotos, Konzertkarten, erhaltene Postkarten, Flyer oder Ähnliches sein. Arrangiert werden sollte diese Kombination auf einer Trägerplatte, dicht an dicht, über- und hintereinander. Auch ein Rahmen ist möglich.

10. Triptychon

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Ein Bild aus mehreren einzelnen Teilen ergibt ein Ganzes. Beim Triptychon sollten die einzelnen Fragmente möglichst in einer Reihe auf Kante und mit geringem Abstand gehängt werden um den Bildzusammenhang nicht zu verlieren. Ein großformatiges Foto beispielsweise wird so besonders anmutend in Szene gesetzt.