Burgruine Rahden

Die Burg Rahden ist eine ehemalige Wasserburg in der Stadt Rahden im Kreis Minden-Lübbecke. Die Burgruine liegt im Ortsteil Kleinendorf nahe der Großen Aue. Sie wurde ursprünglich erbaut zum Schutz von mehreren Handelswegen, die durch eine Furt über die große Aue geführt wurden. Heute ist von ihr nur noch eine Ruine übrig geblieben. Die Burg wurde erstmal urkundlich 1296 erwähnt. Zwischen 1310 und 1320 wurde die Burg Rahden neu errichtet oder erweitert. Im Jahr 1320 wird Hardecke von Engelingborstel als Drost auf der Rahdener Burg genannt. Die Burg Rahden war eine von fünf Landesburgen, die der Bischof von Minden zum Schutz gegen die Grafen von Diepholz und Hoya errichtet. Zu den weiteren Landesburgen zählten die Reineburg bei Lübbecke, die Schalksburg in Hausberge, die Burg Schlüsselburg in Petershagen und Schloss Petershagen.

Die Burg Rahden wurde immer wieder verpfändet, so war beispielsweise in den Jahren 1391 bis 1395 die Familie von dem Bussche Pfandinhaber auf der Burg. Im Jahr 1431 zerstörten die Truppen des Bischofs in Minden die Burg, in einem Streit mit einem Pfandinhaber ließ wiederum der Bischof von Minden 1591 die Burg und den Ort Rahden niederbrennen, um eine Herausgabe der Burg zu erzwingen. Als offizieller Amtssitz wurde die Burg Rahden im Jahr 1711 aufgegeben, die Amtsgeschäfte wurden vom „Neuen Amtshaus“ geführt, das in etwa im Bereich des heutigen Schloss Rahden lag. Im Winter 1878 brannte die Burg Rahden aus, übrig blieb von diesem Feuer nur die Reste der heutigen Ruine.

Der Umfang der Burg Rahden wurde 1969 durch Stichgrabungen durch den Rahdener Heimatforscher Heinrich Bretthauer erforscht. Der gesamte Gebäudekomplex hatte die Abmaße von etwa 63 x 53 Metern. Die Burg verfügte über einen Wassergraben, der durch die Große Aue gespeist wurde. Der Zugang erfolgte über eine Zugbrücke von Süden her über die heutige Lemförder Straße. Die Burg bestand aus dem Schloss (die heutige Ruine des Hauptgebäudes), einem Pferdehaus, einem Torhaus und einem Verbindungsbau. Am Hauptgebäude angelehnt befand sich ein mächtiger Bergfried. An der Nord- und Südseite zum Eingang hin, waren ebenfalls Türme vorhanden. Der Umfang der Gebäude ist heute noch zu erkennen, bei den Stichgrabungen wurden die Ausmaße durch Findlinge markiert, die heute im Bereich des Heimatparks und des Museumshofes zu sehen sind.

Anfang der 1980 Jahre wurde von Mitgliedern des Heimatvereins Rahden ein alter, steinerner Türsturz mit Inschrift aus der Ruine geborgen. Er wurde vor der Ruine aufgestellt. Die Inschrift erinnert an den 59. Bischof des Fürstbistums Minden, den Herzog Christian zu Braunschweig und Lüneburg, der von 1566 bis 1633 lebte. Der Sturz wurde vermutlich 1619 in der Burg angebracht.

In den 1990 Jahren wurden Maßnahmen getroffen, die Burgruine zu festigen. Mächtige Stahlträger und Spannstähle wurden in die Ruine eingebaut, um ein Auseinanderbrechen zu verhindern. Aber auch heute sieht man, das sich die Nordwand der Ruine mit den Fachwerklagern bedrohlich zur Seite neigt. Anläßlich der Aktivitäten zum 975-Jahr-Feier der Stadt Rahden im Jahr 2008 wurde die Ruine von umfangreichen Bewuchs befreit. So sind auch Details der Ruine besser zu erkennen.

Quelle: Wikipedia

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Dokument erstellt am 26.06.2010
Letzte Änderung am 25.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.