Fachschule für Wirkerei und Strickerei

Errichtet wurde der bis zuletzt imposante, mit zahlreichen dekorativen Details ausgestattete, viergeschossige Komplex in den 1920er-Jahren als Höhere Fachschule für Wirkerei und Strickerei. In den 1950er-Jahren residierte dort die größte Textil- und Bekleidungsfachschule des Ministeriums für Leichtindustrie der DDR. Bis zu 700 Schüler bildete man hier gleichzeitig zu Ingenieuren, Meistern oder Technikern aus.

Die Philosophische und die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Technischen Universität Chemnitz nutzte noch bis in die 1990er-Jahre hinein vor allem die Hörsäle und weitere Gebäudeteile der früheren Schule. Auf dem Gelände war zudem ein Versuchsfeld „Stückgutfördertechnik“ der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik angelegt. Nach der Wende ging der Besitz an die Technische Universität Chemnitz über. Seitdem stand das Gebäude leer. Seitens der Stadt sprach man davon, dass das Grundstück samt Bau vor einigen Jahren verkauft worden sein soll.

Im Juli 2013 kam es in der ehemaligen Technischen Universität Altchemnitz zu einem Brand, der den gesamten Dachstuhl des Gebäudes zerstörte. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwieriger als zunächst von der Feuerwehr vermutet, weil der Dachstuhl und Teile der Außenwand zwischenzeitlich einstürzten. Und während in Chemnitz ein Feuerteufel vermutet wird, ist ein weiteres, denkmalgeschütztes Gebäude unwiederbringlich verloren.

Quelle: Freie Presse, privat

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Dokument erstellt am 15.08.2013
Letzte Änderung am 03.07.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.