Geheimnisvolle Orte – „Geheimnis Möhnetalsperre“

Möhneseestaumauer. Foto: Rainer Lippert

Möhnesee (aw/wdr). An diesem Freitag (11. März) zeigt der WDR um 20.15 Uhr aus der Reihe „Geheimnisvolle Orte“ die Dokumentation „Geheimnis Möhnetalsperre“. Der Film von Luzia Schmid nach dem Buch von Rüdiger Heimlich ist den Geheimnissen der Möhnetalsperre auf der Spur und erzählt ein faszinierendes Stück deutscher – und britischer – Geschichte. Jeder, der die elegant geschwungene, 650 Meter lange Bruchsteinmauer des Baudenmals sieht, ahnt nicht, welch geschichtsträchtiger Ort die Talsperre ist. Gebaut wurde sie, um die Wasserversorgung des Ruhrgebietes zu sichern. Die industrielle Revolution hatte Tausende von Arbeitern ins Ruhrtal gebracht. Die Industrie – insbesondere die Stahlproduktion – verbrauchte gigantische Mengen von Wasser. Wasser, das dann als Trinkwasser fehlte.

1909 begannen die Arbeiten auf der größten Baustelle ihrer Zeit. Tausende Einheimische und Gastarbeiter waren tätig, 270.000 Kubikmeter Fels wurden bewegt. Vier Jahre dauerte die Bauzeit, dann wurde das imposante Bauwerk eingeweiht, das sich schnell zum Ausflugsziel entwickelte. Am 17. Mai 1943 bombardierten fünf britische Bomber im Tiefflug die Talsperre mit Rollbomben. Diese hatten den Vorteil, dass sie die Sperrnetze vor der Staumauer überwinden konnten. Die fünfte und letzte Rollbombe brachte die gewaltige Staumauer zum Bersten. Eine gewaltige Flutwelle stürzte ins Tal, kostete über 1.500 Menschen das Leben, schwemmte ganze Straßenzüge, Brücken und Dorfteile weg und reichte bis nach Duisburg.

In der Dokumentation kommen auch Zeitzeugen und Historiker zu Wort. Hanna Kampschulte beispielsweise wurde kilometerweit talbawärts geschwemmt und überlebte als Einzige ihrer Familie. Bisher hat sie über die schlimmste Nacht in ihrem Leben geschwiegen, will jetzt aber, nach 70 Jahren, der Nachwelt davon erzählen.

Wiederholung: 14. März 2016, 16.00 Uhr, WDR