„Industriekultur“-Wettbewerb wird nicht gewertet

Der Foto-Wettbewerb zum Thema „Industriekultur“, der vom 31. Mai bis zum 19. Juni 2015 ausgeschrieben war, wird nicht gewertet. Dazu haben sich gestern (23. Juni) die Herausgeber von rottenplaces.de und die Jury des Wettbewerbs entschieden.

Für diese Entscheidung gab es gleich mehrere Gründe. Bei diesem Foto-Wettbewerb wurde eine nicht unerhebliche Anzahl an Betrugsversuchen festgestellt. Dies waren Teilnehmer, die versuchten, über verschiedene Accounts (Facebook, E-Mail usw.) mehrere unterschiedliche Bilder einzureichen. Obwohl – und das ist der zweite Punkt – in der Ausschreibung zum Wettbewerb klar formuliert war, dass pro Teilnehmer nur ein Foto zulässig ist, gab es wieder zahlreiche Teilnehmer, die mehrere Bilder eingereicht haben. Hier wurde nur das erste Übermittelte aufgenommen und wäre Bestandteil der Wertung gewesen. Dritter und vierter Grund ist die hohe Zahl der eingereichten Bilder mit mangelhafter Qualität und jener, die das Thema verfehlt haben.

Über diese Vorkommnisse hat rottenplaces.de die Jury bei der Übermittlung des Bildmaterials informiert. Diese sah sich nach der Sichtung selbigen nicht in der Lage, ein Urteil zu fällen und fünf Gewinnerbilder auszuwählen. Als Hauptgrund gaben die Mitglieder die größtenteils mangelhafte Qualität der Motive an, und jene, die das Wettbewerbs-Thema „Industriekultur“ gänzlich verfehlten. Die Summe der übrig gebliebenen, verwertbaren Bilder macht nicht nur den Veranstalter des Wettbewerbs, sondern auch die Jury fassungslos. Kein anderer Foto-Wettbewerb, der in den vergangenen Jahren veranstaltet wurde, war qualitativ so anspruchslos wie der Aktuelle.

Nach Rücksprache mit der Jury, den bekannten Vorkommnissen und aus Respekt vor den Sponsoren fiel der einstimmige Entschluss zu dieser Entscheidung, den Wettbewerb nicht zu werten. Selbstverständlich können wir die Enttäuschung der fairen und produktiven Teilnehmer verstehen. Gleichwohl ist es unsere Pflicht als verantwortlicher und seriöser Veranstalter dieses Wettbewerbs, bei entsprechenden Gegebenheiten die Reißleine zu ziehen und für kommende Wettbewerbe noch speziellere Vorkehrungen zu treffen.

Einen Foto-Wettbewerb zu planen, diesen durchzuführen und Sponsoren zu gewinnen, ist ein enormer Aufwand. Umso enttäuschender ist somit der Schritt zu dieser Entscheidung. „Wir werden trotz dieser Umstände an kommenden Foto-Wettbewerben festhalten und weiter bewusst auf eine komplette Durchführung über soziale Netzwerke wie Facebook und Co. verzichten“, sagt André Winternitz, Herausgeber von rottenplaces.de. Wettbewerbe auf Plattformen wie z.B. Facebook haben den entscheidenden Nachteil, dass das übliche Bewertungsverfahren ausschließlich über so genannte „Likes“ der eingereichten Bilder funktioniert. „Mit diesen verschaffen sich Teilnehmer, die über viele „Freunde“ oder „Seiten-Likes“ verfügen, einen großen Vorteil zu den Mitbewerbern. Deshalb setzen wir bewusst auf die „altmodische“ Variante und binden eine unparteiische und unabhängige Jury ein“, so Winternitz.

Wir danken – auch im Namen der Jury – allen Einsendern und bitten um Verständnis. Wir werden versuchen, unsere Wettbewerbe zukünftig noch verständlicher zu formulieren. Gleichwohl muss jedem Teilnehmer klar sein, dass nicht nur entsprechende Regeln gelten und diese auch deutlich formuliert sein müssen, sie sollten auch gelesen werden.

André Winternitz
Herausgeber rottenplaces.de