Neuer Eigentümer für „Argenta“ Schokoladenfabrik

Für 315.000 Euro haben die Restgebäude der ehemaligen „Argenta“ Schokoladenfabrik in Werningerode den Besitzer gewechselt. Am Mittwoch (12. August) erhielt die Immobiliengesellschaft Beck & Strecker den Zuschlag. Diese möchte das Gelände nun vermarkten. Das Unternehmen hat in der Stadt bereits die ehemalige Frauenklinik in der Salzbergstraße unter dem Namen „Residenz am Brockenweg“ erfolgreich und vor allem skandalfrei ausgebaut, ebenso einen alten Kindergarten und ein früheres Lehrlingswohnheim. Beck & Partner möchte auf dem Gelände Wohnungen schaffen, altersgerecht. Weitere Details nannte die Gesellschaft nicht. Jetzt sollen zuerst Gespräche mit Stadt und Landkreis stattfinden, den Teile des Ensembles stehen unter Denkmalschutz. 2016 sollen die Planungen starten, ein Jahr später – also 2017 die Baumaßnahmen.

Im Februar wurde vom Amtgericht Werningerode die erste Zwangsversteigerung angesetzt, das Mindestgebot lag bei 235.000 Euro, der Verkehrswert bei 470.000 Euro. Am vergangenen Mittwoch lag das Mindestgebot bei 190.000 Euro. Die Hauptgläuberin – die Nord LB – hätte bei weniger als 284.000 Euro die Zustimmung verweigern können. Unmittelbar nach Versteigerungsbeginn nahmen sich die Immobiliengesellschaft und der Bank-Vertreter eine Auszeit vor der Tür. Zurück im Sitzungssaal gab Volkmar Beck ein Gebot in Höhe von 275.000 Euro ab, das er nach einer weiteren Auszeit auf 315.000 Euro erhöhte. Diesem Gebot stimmte der Bank-Vertreter zu.

Auf dem Gelände wurde 1888 mit der Schokoladenproduktion begonnen, die bis zum Beginn des 2. Weltkrieges unter dem Namen „Argenta Schokoladenfabrik AG“ ausgebaut wurde. Von 1942 bis 1945 waren Teile der Rüstungsindustrie im Fabrikgebäude untergebracht. Die Süßwarenherstellung wurde nach 1945 unter dem Namen „VEB Süßwaren Wernigerode“ wieder aufgenommen. Erfolgreichste Produkte des Unternehmens waren die „Harzer Tröpfchen“, „Brockensplitter“ und Puffreistafeln. Nach der Wende übernahm die Firma Friedel Süßwaren GmbH die Produktion und musste 2002 mit der Insolvenzanmeldung die Produktion am Standort einstellen. (aw)