Neuer Nutzen in alten Industriebauten

Am Dienstag, den 14. April 2015 um 19.00 Uhr führt Axel Föhl in die Fotoausstellung „Neuer Nutzen in alten Industriebauten“ ein, die bis zum 9. Mai 2015 in der Stadtbibliothek Neuss, Neumarkt 10 in Neuss zu sehen ist. Die Wanderausstellung wurde von der Arbeitsgruppe Industriedenkmalpflege der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland konzipiert, deren Sprecher Föhl lange Zeit war. In Neuss wird die Ausstellung als Gemeinschaftsinitiative der Stadtbibliothek mit dem Ortskuratorium Neuss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gezeigt. Die Exposition ist dienstags bis freitags von 10.15 Uhr bis 18.30 Uhr und samstags von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr gratis zugänglich.

Industriedenkmale sind ebenso wie Schlösser, Kirchen und Villen Zeugen der Vergangenheit. In den gut zweihundert Jahren der Industrialisierung entstand auf Deutschlands Weg zur Industrienation eine Vielzahl an technik- und architekturgeschichtlich herausragenden Bauwerken. Gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Deutschland eine Pionierrolle bei der Entwicklung zeitgemäßer Industriebauformen besaß, wurden mit der Verwendung der neuen Baumaterialien Eisen, Glas und Beton die Grundlagen der architektonischen Moderne gelegt. Zechen, Bahnhöfe, Fabriken, Hafenspeicher, Wassertürme und Talsperren gehören dazu. Viele der damals entstandenen Zweckbauten bergen – das bestätigen mit Bewunderung vielfach die heutigen Eigentümer – weitreichende neue Nutzungsmöglichkeiten. Längst hat man das Potential solcher Standorte mit ihrem unverwechselbaren Profil erkannt. Das gilt ebenso für einen Wasserturm wie für vielgeschossige Fabriken und Bahnwärterhäuschen bis hin zu Tankstellen und Wassermühlen. Eine farbige Palette neugenutzter, denkmalgeschützter Zeugen der Industrievergangenheit säumt unser Land.

Die Ausstellung „Neuer Nutzen in alten Industriebauten“ stellt anhand von 35 Tafeln Beispiele instandgesetzter und neugenutzter Industriedenkmale aus ganz Deutschland vor. Sie zeigen anschaulich, dass diese historischen Bauten ein eigenes hochwertiges ästhetisches Erscheinungsbild besitzen und durchaus attraktive Aufenthaltsorte darstellen. Die informative Schau illustriert gelungen die Bandbreite der Möglichkeiten und lässt sich als Inspirationsquelle und Anleitung für die Zukunft verstehen. „Im Lande warten noch viele, oft auch hochästhetische Zeugnisse unserer Industriegeschichte darauf, dass ihnen tatkräftige Neunutzer eine weitere Lebensspanne verleihen,“ so Referent Axel Föhl.