Neues Wohnquartier am Glückaufpark setzt Maßstäbe

Das Wohnquartier am Rand des Glückaufparks in Gelsenkirchen-Hassel soll ganz ohne fossile Energieträger auskommen. Möglich macht es ein innovatives Konzept zur Energie- und Wärmeversorgung der Zukunft, zu dem auch ein Geothermiefeld zählt. Foto: Martin Schmüdderich

Gelsenkirchen (pm/aw). Das Wohnquartier am Rand des Glückaufparks in Gelsenkirchen-Hassel soll ganz ohne fossile Energieträger auskommen. Möglich macht es ein innovatives Konzept zur Energie- und Wärmeversorgung der Zukunft, zu dem auch ein Geothermiefeld zählt. Noch in diesem Jahr soll der Bau der ersten Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser beginnen. In Summe entstehen rund 200 Wohneinheiten davon 36 als Einfamilienhäuser. Das neue Wohnquartier ist bereits komplett vermarktet.

„Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir für alle unsere ehemaligen Bergbauflächen innovative und nachhaltige Nachfolgenutzungen zu entwickeln, die in die Zeit und die Region passen. Hier sind wir auf starke lokale Partner angewiesen, die ähnliche Ambitionen haben wie wir“, sagt Sandra Nierfeld, Geschäftsführerin von RAG Montan Immobilien. „Im Wohnquartier am Glückaufpark wird ein einmaliges modernes Energiekonzept umgesetzt, das wichtige Zeichen für die Zukunft setzt. Gerade in der heutigen Zeit, in der das Thema Energie-versorgung eine so wichtige Rolle spielt, sollte dieses Projekt Vorzeigecharakter haben.“

Wärme im Winter und Kälte im Sommer bezieht das Hasseler Quartier aus einem Geothermiefeld. Dafür wurden 26 Erdsonden je 130 Meter tief in die Erde verbracht. In einem zentralen Pufferspeicher wird überschüssige Wärme gespeichert und bei Bedarf genutzt. Bei Spitzenlasten werde eine zentrale Wärmepumpe in einem sonst dezentralen System eingesetzt, für Strom sorgen Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtfläche von rund 1.800 Quadratmetern. Die Umsetzung und den Betrieb übernimmt eine eigens gegründete Grüne Quartiere GmbH mit den Gesellschaftern Avacon Natur GmbH, Uniper Wärme GmbH und E.ON Energy Solutions GmbH.

„Das, was hier umgesetzt wird, zeigt beispielhaft wie die dringend nötige Energiewende möglich ist. Die dezentrale Versorgung mit Wärme und Energie ist höchst effizient, nachhaltig und bezahlbar. Damit setzt dieses Wohnquartier Maßstäbe“, sagt Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge.

Das Wohnquartier in Gelsenkirchen-Hassel ist es eines von vier geförderten Quartieren des Projektes „TransUrban.NRW“, das als „Reallabor der Energiewende“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bis zum Jahr 2025 gefördert wird. Für die Energiewende werden in Gelsenkirchen weitere innovative Konzepte umgesetzt. Die an die Zeche Westerholt angrenzende Meistersiedlung ist seit 2015 an ein Nahwärmenetz angeschlossen, das Grubengas nutzt. Die renovierten Torhäuser der ehemaligen Zeche Westerholt werden ebenfalls mit umweltfreundlicher Nahwärme beheizt. Die Neue Zeche Westerholt soll sich zu einem Standort für Gewerbe, Dienstleistung und Wohnen entwickeln.