Overtoun Bridge: Selbstmörder-Brücke für Hunde

Foto: Allan Ogg/CC BY-SA 3.0

Es klingt wie aus einem Psychothriller: Auf der Overtoun Bridge im schottischen Dumbarton nahe Glasgow scheint – so meint man – ein Fluch zu liegen. Denn hier geschehen seit über 50 Jahren merkwürdige und unerklärliche Dinge. Geschätzt 600 Hunde sollen bereits von dieser Brücke gesprungen sein, etwa 50 sind dabei erwiesen gestorben. Diverse Quellen behaupten sogar, dass einige Hunde, die den Sturz aus 15 Meter Höhe überlebten, ein zweites Mal versuchten, sich umzubringen. Eine plausible Erklärung für den Massensuizid der Vierbeiner und deren Versuche gibt es nicht, oder doch? Abergläubische Einheimische behaupten, böse Geister würden die Brücke heimsuchen, andere wiederum spekulieren auf eine Störung im Magnetfeld.

Da sich die Vorkommnisse auf der Overtoun Bridge – die einen der Zufahrtswege zu dem im 19. Jahrhundert errichteten Herrensitz Overtoun House bildet – in der ganzen Welt herumsprachen, und man keine weiteren schlimmen Vorfälle wollte, bat die schottische “Society for the Prevention of Cruelty to Animals” den Psychologen Dr. David Sands und den Tierarzt David Sexton 2005 um eine Untersuchung. Beide fanden jedoch einen völlig anderen Grund, als zuvor vermutet. Beide veröffentlichten die Theorie, das Nerze, die am Fuß der Overtoun-Schlucht leben, mit ihrem intensiven Geruch Hunde dazu bringen, von der Brücke zu springen. Nerze ähneln den Mardern und entwickeln scheinbar einen so starken Eigengeruch, dass dieser bei Hunden alle Sinne lahmlegt.

Wittern Hunde diesen Geruch – so meinen Sand und Sexton, übernimmt der Instinkt den Verstand und sie springen einfach der Geruchs-Quelle hinterher. Es ist also dringend empfehlenswert, wer die Brücke die über den Bach Spardie Linn führt, mit seinem Hund überqueren möchte, diesen an die Leine zu nehmen. (aw)