Sanierung der Grabstätte von Hilde Mangold

Gotha (pm/aw). Mit Projektfördermitteln der Kulturstiftung Gotha, sowie zahlreichen weiteren Spenden in Höhe von insgesamt 24.300 Euro, konnte die Grabstätte der Wissenschaftlerin Hilde Mangold auf dem Gothaer Hauptfriedhof in den letzten Monaten umfangreich saniert werden. Sie wurde nun wenige Tage nach ihrem 96. Todestag, im Beisein ihres Großneffens Jürgen Burkhard und zahlreicher SpenderInnen, durch Oberbürgermeister Knut Kreuch der Öffentlichkeit präsentiert. Die am 20. Oktober 1898 in Gotha geborene Hilde Mangold (geb. Pröscholdt) ist eine namhafte Wissenschaftlerin. Dank ihrer recht wohlhabenden Eltern genoss sie eine gute Schulbildung und legte 1918 auf dem Gymnasium Ernestinum ihr Abitur mit sehr guten Noten ab und begann kurz darauf, in Jena Chemie zu studieren. Bald entschied sie sich jedoch nach Frankfurt am Main zu wechseln, um dort Zoologie zu studieren.

Ab 1920 arbeitete Hilde Mangold für Professor Hans Spemann. Ihre Forschung mit Embryonen führten sie 1923 zur Promotion in Zoologie, die 1935 mit der Verleihung des Nobelpreises an Prof. Speemann gewürdigt wurde. Zu diesem Zeitpunkt lebte Hilde Mangold schon nicht mehr, da sie im Alter von 25 Jahren, als Mutter des noch nicht einmal einjährigen Christian, am 5. September 1924, nach einem schweren Brandunfall im Hause ihrer Schwiegereltern verstorben war.

Als gebürtige Gothaerin wurde Hilde Mangold im Grab ihrer Großeltern auf dem Gothaer Hauptfriedhof bestattet, wo sie schließlich auch mit ihrem 1945 verstorbenen Vater Ernst Pröscholdt und der 1959 verstorbenen Mutter Gertrude Pröscholdt ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Das zu ihren Ehren errichtete Grabmal mit einem Bronzerelief ihres Gesichtes, soll weiterhin an sie und ihre erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit erinnern. Der Zustand der Familiengrabstätte hatte sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, weshalb das Garten-, Park- und Friedhofsamt der Stadtverwaltung einerseits einen Projektförderantrag an die Kulturstiftung Gotha richtete, andererseits mit der Unterstützung des Oberbürgermeisters aber auch auf vielen Wegen um Spenden warb.

Die Kulturstiftung Gotha förderte die Gesamtkosten von 24.300 Euro mit einem Betrag von 8.000 Euro. Der Förderverein des Gymnasiums Ernestinum unterstützte die Restaurierung mit weiteren 5.000 €. Die Gesellschaft für Entwicklungsbiologie steuerte 3.000 Euro hinzu und insgesamt 55 weitere Einzelspenden (unter anderen durch promovierte Frauen und Wissenschaftlerinnen sowie BürgerInnen der Stadt) ergaben in Summe 6.174 Euro. Durch eine zweistündige Spendenführung der Gästeführer der KulTourstadt Gotha konnte der Umfang der Spenden um weitere 241 Euro erhöht werden.

Die erforderlichen Steinmetzarbeiten an der Grabstätte wurden durch den Diplom-Bildhauer Torsten Ihlenfeldt aus Erfurt durchgeführt. Er restaurierte die Rahmung der Grabstätte, setzte diese teilweise auch neu und reinigte das Obeliskdenkmal, vergoldete die Inschrift neu und führte die Restaurierung der Kleinstele mit dem Galvano-Reliefbild von Hilde Mangold durch. Die Gesamtkosten dafür betrugen 6.264,00 €

Mit der Restaurierung der Zaunanlage wurde die Firma Stahlbau Seidel GmbH aus Ohrdruf beauftragt. Die Arbeiten beinhalteten die Demontage der bestehenden Grabzäunung, das Sandstrahlen und Ergänzen von Fehlstellen (Zierspitzen, Zierrosen) sowie die Montage und Ergänzung. Um eine Verbesserung des Korrosionsschutzes zu gewährleisten, wurden die Geländerfelder vor der Pulverbeschichtung feuerverzinkt. Die Gesamtkosten hierfür betrugen 18.443,95 Euro. Einen Nachtrag von 2.360,41 Euro wurde durch die Firma als Spende erbracht.