Spektakuläre Lost Places weltweit

Red Sands Sea Forts. Foto: Wikimedia Commons/Russss/CC BY-SA 3.0

Lost Places – verlassene Orte – gibt es viele auf der Welt. Ob ganze Städte, Dörfer, Inseln, Vergnügungsparks, Industriekomplexe, Krankenhäuser, Militärrelikte, Minen, Katakomben usw., jeder Ort ist auf seine Weise einzigartig und vor allem oft jahrelang dem Verfall ausgesetzt. Vergessen oder verstoßen wirken die zu aktiven Zeiten noch stolzen Bauwerke heute, dabei könnte jedes von ihnen Geschichten erzählen. Geschichten von Freude oder Trauer, Glück oder Schicksal, Mut oder Furcht. Und während die einen noch in Jahren an ihrem Platz ausharren, stolz und hartnäckig, als wären sie im Erdreich verwurzelt, werden andere zu andauernden Spekulationsobjekten, Wirtschaftsstandorten oder Neubaugebieten. Oftmals kehrt nur kurz neues Leben ein, dann, wenn die Abbruchbagger an der Substanz nagen. Hier finden Sie 25 Beispiele von spektakulären Lost Places weltweit. Jeder Ort für sich beeindruckend, skurril und magisch zugleich.

Reichssportflughafen Rangsdorf, Deutschland

Reichssportflughafen Rangsdorf. Foto: rottenplaces
Reichssportflughafen Rangsdorf. Foto: rottenplaces

Claus Schenk Graf von Stauffenberg startete am 20. Juli 1944 um 7:00 Uhr mit seinem Adjutanten Oberleutnant Werner von Haeften vom Flughafen Rangsdorf zur Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen, wo er das Attentat auf Hitler verübte. Am 22. April 1945 wurden Flugplatz und Bücker-Werke von der Roten Armee eingenommen und anschließend bis 1946 von verschiedenen Jagdfliegereinheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte belegt. Nach Kriegsende wurde das Gelände bis zum Abzug der sowjetischen Truppen im Jahre 1994 weiterhin von Einheiten der 16. Luftarmee militärisch genutzt.

Beelitz Heilstätten, Deutschland

Beelitz Heilstätten. Foto: Wikimedia Commons/Ralf Roletschek/GFDL 1.2
Beelitz Heilstätten. Foto: Wikimedia Commons/Ralf Roletschek/GFDL 1.2

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg dienten die Beelitz-Heilstätten als Lazarett und Sanatorium für erkrankte und verwundete Soldaten. Während der Schlacht um Berlin 1945 wurden die etwa 3000 Verwundeten und das Personal der Beelitzer Heilstätten durch die Armee Wenck in weiter westlich liegende Regionen gebracht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem die Heilstätten teils schwer beschädigt wurden, wurde das Gelände 1945 von der Roten Armee übernommen. Die Heilstätten dienten bis 1994 als das größte Militärhospital der sowjetischen/russischen Armee im Ausland.

Chemiefabrik Rüdersdorf, Deutschland

Chemiewerk Rüdersdorf. Foto: Wikimedia Commons/Udo Rehbein/CC BY-SA 3.0
Chemiewerk Rüdersdorf. Foto: Wikimedia Commons/Udo Rehbein/CC BY-SA 3.0

Er war ein wahrer Chemiegigant – der VEB Chemiewerk Coswig, Betriebsteil Rüdersorf. Die Geschichte des Werkes, bzw. die des Ursprungs geht bis in das Jahr 1900 zurück. Alles begann mit der Firma “C.O. Wegener”, die an diesem Standort ein Zementwerk errichtete. Und dieser Standort war bewusst gewählt worden, wurde doch in Rüdersdorf auf Basis des Kalksteinvorkommens seit dem 18. Jahrhundert die industrielle Verarbeitung von Branntkalk und Zement betrieben. In Rüdersdorf wurde in der Nachkriegszeit der größte baustoffproduzierende Betrieb in der DDR aufgebaut.

Båstnäs Autofriedhof, Schweden

Båstnäs Autofriedhof. Foto: Wikimedia Commons/NBCC/CC BY-SA 3.0
Båstnäs Autofriedhof. Foto: Wikimedia Commons/NBCC/CC BY-SA 3.0

Überbleibsel einer Autoverwertung, die Tore und Rune Ivansson in den 1950er-Jahren in der kleinen schwedischen Ortschaft Bastnäs gründeten. Nachdem der Teile- und Fahrzeughandel immer mehr zurückging, war nur noch die Nachfrage nach Alt- und Unfallfahrzeugen im eigenen Land sehr groß. Die Invanssons stellten die Wracks rund um die Häuser ab, auch den angrenzende Wald bezog man mit ein. Ende der 1970er- Jahre wurde der Betrieb eingestellt und nur die Wracks blieben.

SS America, Fuerteventura

Wrack der SS America von der Landseite aus gesehen (2004). Foto: Wikimedia Commons/Wollex/CC BY-SA 3.0
Wrack der SS America von der Landseite aus gesehen (2004). Foto: Wikimedia Commons/Wollex/CC BY-SA 3.0

Das Dampfturbinenschiff America war ein Passagierschiff, das 1939 für die United States Lines erbaut wurde. Es war für den Verkehr auf der Nordatlantikroute vorgesehen und wurde unter anderem als Militärtransporter und Kreuzfahrtschiff benutzt. 1994 riss sich die America während eines Sturms vor den Kanarischen Inseln von den Leinen ihres Schleppers los und strandete in einer Bucht an der Westküste Fuerteventuras. Das noch erhaltene Bugteil war lange Zeit eine Touristenattraktion, befindet sich allerdings seit März 2007 fast vollständig unter der Wasseroberfläche.

Busludscha-Denkmal, Bulgarien

Busludscha-Denkmal zu Ehren der sozialistischen Bewegung Bulgariens. Foto: Wikimedia Commons/Mark Ahsmann/CC BY-SA 4.0
Busludscha-Denkmal zu Ehren der sozialistischen Bewegung Bulgariens. Foto: Wikimedia Commons/Mark Ahsmann/CC BY-SA 4.0

Das Busludscha-Denkmal ist ein Denkmal zu Ehren der sozialistischen Bewegung Bulgariens. Es befindet sich direkt auf dem Berggipfel. Es wurde 1981 zur 1300-Jahr-Feier der bulgarischen Staatsgründung eingeweiht und ist das größte ideologisch motivierte Denkmal des Landes. Geplant vom Architekten Georgi Stoilow befindet es sich an der Stelle, an der 1868 der Rebellenführer Chadschi Dimitar gegen die Türken kämpfte und 1891 eine Gruppe Sozialisten unter Führung von Dimitar Blagoew die sozialistische Zukunft des Landes plante.

Packard Automotive Plant, Detroit, USA

Ruinen des ehemaligen Packard-Werks. Foto: Wikimedia Commons/Albert duce/CC BY-SA 3.0
Ruinen des ehemaligen Packard-Werks. Foto: Wikimedia Commons/Albert duce/CC BY-SA 3.0

Packard war ein US-amerikanischer Autohersteller, der von den Brüdern James Ward Packard und William Doud Packard sowie George L. Weiss 1899 als Ohio Automobile Company mit Sitz in Warren (Ohio) gegründet und 1903 in Packard Motor Car Company umbenannt wurde. Das Unternehmen, ab 1904 in Detroit (Michigan) ansässig, war ein Hersteller großer, luxuriöser, hochwertiger aber konservativer Wagen, die sich großer Beliebtheit unter wohlhabenden Kunden, Staatsoberhäuptern aber auch Gangsterbossen erfreuten. Aufgrund des rückläufigen Absatzes wurde die Produktion 1958 eingestellt. 1962 wurde der Namensteil „Packard“ aus dem Firmennamen entfernt.

Angkor Wat, Kambodscha

Angkor Wat in Kambodscha. Foto: Wikimedia Commons/Diego Delso/CC BY-SA 3.0
Angkor Wat in Kambodscha. Foto: Wikimedia Commons/Diego Delso/CC BY-SA 3.0

Angkor Wat ist die größte und bekannteste Tempelanlage in der Region Angkor in Kambodscha. Der Tempel befindet sich zirka 240 km nordwestlich der Hauptstadt Phnom Penh in der Nähe von Siem Reap, ca. 20 km nördlich des Sees Tonle Sap. Der Tempel ist ein Nationalsymbol und beeinflusst auch die internationalen Beziehungen zu Thailand, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens in West-Ost-Richtung knapp 1,5 km und in Nord-Süd-Richtung knapp 1,3 km. Der Wassergraben ist zwischen 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal. Er stellt nach der gängigen Interpretation den Ur-Ozean dar, womit er sich zusammen mit den zahlreichen Bauten der Tempelanlage in das Bild eines symbolischen Universums einordnet.

Bannerman Castle, New York, USA

Bannerman Castle. Foto: Wikimedia Commons/Leonard G./CC BY-SA 3.0
Bannerman Castle. Foto: Wikimedia Commons/Leonard G./CC BY-SA 3.0

Die Ruine des Bannermann Castle auf der Pollepel Insel etwa 80 Kilometer nördlich von New York City im Hudson River liegend ist auch unter dem Namen „Bannerman Island“ bekannt. Bannerman Castle ist ein verlassenes Militärüberschuss Lager. 1969 zerstörte ein Feuer einen Großteil des Bauwerks, daraufhin wurde die Insel für die Öffentlichkeit gesperrt. Heute stehen nur noch die Außenwände.

Oradour-sur-Glane, Frankreich

Oradour-sur-Glane. Foto: Wikimedia Commons/TwoWings/CC BY-SA 3.0
Oradour-sur-Glane. Foto: Wikimedia Commons/TwoWings/CC BY-SA 3.0

Bekannt wurde der Ort vor allem durch ein während des Zweiten Weltkrieges am 10. Juni 1944 von der Waffen-SS verübtes Kriegsverbrechen, bei dem der komplette Ort zerstört und fast alle seine Einwohner ermordet wurden. Nach dem Krieg wurde neben dem zerstörten alten ein neuer Ort aufgebaut. Den Überresten des alten Dorfes ist heute eine Mahn- und Gedenkstätte mit einem Dokumentationszentrum angeschlossen, das Centre de la mémoire.

Pabst-Brauerei, Milwaukee, USA

Ehemalige Pabst-Brauerei in Milwaukee. Foto: Wikimedia Commons/CC BY 2.5
Ehemalige Pabst-Brauerei in Milwaukee. Foto: Wikimedia Commons/CC BY 2.5

Die Pabst Brewing Company ist eine US-amerikanische Brauerei und Getränke-Holding mit Sitz in Los Angeles. Pabst besitzt keine eigenen Braustätten mehr, seine Marken werden in anderen Brauereien hergestellt. Die Brauerei wurde 1844 durch den deutschen Auswanderer Jacob Best in Milwaukee unter dem Namen Empire Brewery gegründet und später in Best and Company umbenannt. In den 1950er Jahren sank der Umsatz beträchtlich. Im Jahr 1949 war Pabst noch Marktführer, 1957 nur noch der siebtgrößte Anbieter. 1996 wurde, nachdem zuvor 70 % der Belegschaft entlassen wurden, die komplette Bierproduktion an die G. Heileman Brewing Company, eine Teilfirma der Stroh Brewery Company, ausgelagert. Somit ist Pabst seit 1996 eine „virtuelle Brauerei“. Die ursprüngliche Pabst-Brauerei wurde geschlossen.

Fordlândia, Brasilien

Geisterstadt südlich von Santarém in Amazonien. Foto: Wikimedia Commons/Amitevron/CC BY-SA 3.0
Geisterstadt südlich von Santarém in Amazonien. Foto: Wikimedia Commons/Amitevron/CC BY-SA 3.0

Fordlândia (1920–1945), auch Fordlandia (benannt nach Henry Ford), ist heute eine Geisterstadt südlich von Santarém in Amazonien. Der US-amerikanische Autobauer Henry Ford wollte in den 1920er Jahren preisgünstig Autoreifen herstellen. Wegen Missmanagement und technischer Weiterentwicklung bei der Gummireifenherstellung wurde das Projekt eine Fehlinvestition von 25 Millionen US-Dollar.

Zeche Hasard, Belgien

Stillgelegte Zeche Hasard (oder Cheratte 10). Foto: Wikimedia Commons/LHOON/CC BY-SA 2.0
Stillgelegte Zeche Hasard (oder Cheratte 10). Foto: Wikimedia Commons/LHOON/CC BY-SA 2.0

Die Geschichte der heute stillgelegten Zeche Hasard (oder Cheratte 10) geht bis in das Jahr 1850 zurück, als der erste Schacht zur Gewinnung von Steinkohle gesetzt wurde. Doeser wurde nach einem Unglück im Jahre 1877 wieder geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgte dreißig Jahre später, im Jahr 1907, und bis 1977 wurde dort Kohle gefördert; die Zeche war mit vier Schächten das wichtigste Unternehmen der Société anonyme des Charbonnages du Hasard.

Aniva Lighthouse, Sakhalin, Russland

Aniva Lighthouse auf der Insel Sakhalin in Russland. Foto: panoramio/DmitrySerbin
Aniva Lighthouse auf der Insel Sakhalin in Russland. Foto: panoramio/DmitrySerbin

An der Südspitze der russischen Insel Sakhalin thront noch heute der Leuchtturm Aniva gegen Naturgewalten und Witterungseinflüsse. Seit 1939 wacht der Turm über eine der schwerst befahrbaren Ecken der Insel und gehört zu einem Ring von Leuchttürmen, die zur Befestigung der strategisch wichtigen Insel dienten. Denn diese war bis zum Jahr 1991 militärisches Sperrgebiet. Von 1800 bis 1951 stritten sich Japan und Russland um die Vorherrschaft des Grenzgebietes Sakhalin und teilten sich die Insel.

Michigan Central Station, Detroit, USA

Michigan Central Station (Michigan Central Depot oder MCS). Foto: Wikimedia Commons/Albert Duce/CC BY-SA 3.0
Michigan Central Station (Michigan Central Depot oder MCS). Foto: Wikimedia Commons/Albert Duce/CC BY-SA 3.0

Michigan Central Station, von 1910 bis 1913 errichtet, ist ein unter Denkmalschutz stehender, aber seit Jahrzehnten dem Verfall preisgegebener monumentaler Bahnhof in der Stadt Detroit im Staat Michigan. Während der Bauzeit war es das höchste Bahnhofsgebäude der Welt. 2009 stimmte der Stadtrat, der zuvor aufgrund der hohen Kosten Abstand von einem Rückbau jeglicher Art genommen hatte, dem Abriss des Gebäudes zu. Ebenfalls 2009 wurde die Michigan Central Station Preservation Society gegründet, die sich den Erhalt des Gebäudes zum Ziel gesetzt hat. Seit dem Frühjahr 2011 laufen Aufräumarbeiten und Reparaturarbeiten im Gebäude.

Hashima, Japan

Die verlassene japanische Insel Hashima (auch: Gunkanjima). Foto: Wikimedia Commons/Hisagi/CC BY-SA 3.0
Die verlassene japanische Insel Hashima (auch: Gunkanjima). Foto: Wikimedia Commons/Hisagi/CC BY-SA 3.0

Hashima ist eine 3 km südwestlich von Takashima liegende, japanische Insel, die zur Stadt Nagasaki gehört. Der weitaus gebräuchlichere Spitzname der Insel lautet Gunkanjima (dt. „Kriegsschiff-Insel“), welcher jedoch auch Mitsukejima in der Präfektur Ishikawa bezeichnet. Von der Insel aus wurde von 1887 bis 1974 unterseeischer Kohleabbau betrieben; seither ist sie unbewohnt. Zeitweise lebten bis zu 5259 Arbeiter und Familienangehörige auf Hashima.

Nara Dreamland, Japan

Screw Coaster im japanischen Freizeitpark Nara Dreamland. Foto: Kyle Merriman via BrandKnewMe
Screw Coaster im japanischen Freizeitpark Nara Dreamland. Foto: Kyle Merriman via BrandKnewMe

Der Nara Dreamland (jap. Nara Dorīmurando) war ein Freizeitpark 2 km außerhalb des Zentrums der japanischen Stadt Nara. Das dem Disneyland in Kalifornien nachempfundene Dreamland wurde 1961 eröffnet. Am 31. August 2006 kam es zur endgültigen Schließung des zuletzt heruntergekommenen und mit sinkenden Besucherzahlen kämpfenden Parks. Der Eingangsbereich des Parks sah beinahe wie der des Disneylands aus – einschließlich des Bahnhof, der Main Street USA und des Sleeping Beauty Castle (einer dem Schloss Neuschwanstein nachempfundene Märchenburg). Es hatte auch einen dem Matterhorn nachempfundenen Berg (mit Achterbahn), eine Autopia (eine Art Kartbahn mit Benzinfahrzeugen) sowie eine Monorail.

Kolmanskop, Namibia

Kolmanskop Namibia. Foto: Wikimedia Commons/Bgabel/CC BY-SA 3.0
Kolmanskop Namibia. Foto: Wikimedia Commons/Bgabel/CC BY-SA 3.0

Kolmanskop (Afrikaans; historisch offiziell Kolmannskuppe oder Kolmanskuppe) ist eine aufgegebene Siedlung (Geisterstadt) in Namibia, ehemals Deutsch-Südwestafrika. Der Ort liegt ungefähr zehn Kilometer östlich der Hafenstadt Lüderitz. Kolmanskuppe galt damals als die reichste Stadt Afrikas, was angesichts der geringen Einwohnerzahl wohl auch stimmen mag. Dennoch war Kolmanskuppe nur ein Paradies auf Zeit. Die naheliegenden Diamantenfelder waren bald abgebaut und so verlagerte sich die Diamantenförderung immer weiter nach Süden in Richtung Elisabethbucht, Pomona, Charlottenthal und dem Bogenfels. 1930 wurde der Diamantenabbau bei Kolmanskuppe ganz eingestellt, die Bewohner verließen nach und nach den Ort und überließen ihn der Wüste. Die letzte Person lebte hier bis in die 1960er Jahre. Viele Wohnungseinrichtungen, Sportgeräte in Schulen u. ä. wurden erst gar nicht mitgenommen.

Croix-Rouge (Métro Paris), Frankreich

Croix-Rouge (Métro Paris). Foto: Wikimedia Commons/Vincent Desjardins/CC BY 2.0
Croix-Rouge (Métro Paris). Foto: Wikimedia Commons/Vincent Desjardins/CC BY 2.0

Croix-Rouge ist eine geschlossene Station der Pariser Métro im 6. Arrondissement unter dem Place Michel Debré. An der Linie 10 zwischen den Stationen Sèvres – Babylone und Mabillon gelegen war sie bei ihrer Eröffnung am 30. Dezember 1923 der erste östliche Endpunkt der Linie, bis diese am 10. März 1925 bis Mabillon verlängert wurde. Mit Eintritt Frankreichs in den Zweiten Weltkrieg und der damit einhergehenden Mobilmachung der Arbeiter der Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris wurde Croix-Rouge am 2. September 1939 aufgrund ihrer geringen Distanz zu den umliegenden Stationen geschlossen. Wie auch bei den am selben Tag stillgelegten U-Bahnhöfen Arsenal (Linie 5), Champ de Mars (Linie 8) und Saint-Martin (Linien 8 und 9) sah man später von einer Wiedereröffnung zugunsten der verkürzten Fahrzeit ab.

Prypjat, Ukraine

Geisterstadt Prypjat in der Oblast Kiew in der Ukraine. Foto: Wikimedia Commons/Tiia Monto/CC BY-SA 3.0
Geisterstadt Prypjat in der Oblast Kiew in der Ukraine. Foto: Wikimedia Commons/Tiia Monto/CC BY-SA 3.0

Prypjat ist heute eine Geisterstadt in der Oblast Kiew (Rajon Tschornobyl) in der Ukraine, die 1970 im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks Tschernobyl gegründet und infolge des Reaktorunglücks von 1986 geräumt wurde. Zum Zeitpunkt der Katastrophe am 26. April 1986 wohnten hier etwa 49.360 Menschen, darunter ca. 15.500 Kinder. Die meisten Einwohner waren Arbeiter im Kernkraftwerk und ihre Familien. Als Ersatz für Prypjat wurde nach der Katastrophe die Stadt Slawutytsch neu errichtet.

Red Sands Sea Forts, England

Red Sands Sea Forts. Foto: Wikimedia Commons/Russss/CC BY-SA 3.0
Red Sands Sea Forts. Foto: Wikimedia Commons/Russss/CC BY-SA 3.0

Die Red Sands Sea Forts gehören zum Verteidigungsverbund der Maunsell Army Forts, eine Gruppe künstlicher Plattformen und befestigter Türme, die während des Zweiten Weltkrieges vom britischen Militär vor der englischen Ostküste im flachen Gewässer der Flussmündungen von Themse und Mersey errichtet wurden. Der Name erinnert an den Konstrukteur dieser Anlagen, den Architekten Guy Maunsell. Heute existieren nur noch Roughs Tower, Red Sands, Shivering Sands und Knock John.

Sportstätten Olympische Winterspiele 1984, Sarajevo

Verfallene Bobbahn der Olympischen Winterspiele von 1984 am Hang des Trebevic oberhalb  von Sarajevo. Foto: Wikimedia Commons/Julian Nitzsche/CC BY-SA 3.0
Verfallene Bobbahn der Olympischen Winterspiele von 1984 am Hang des Trebevic oberhalb
von Sarajevo. Foto: Wikimedia Commons/Julian Nitzsche/CC BY-SA 3.0

Die XIV. Olympischen Winterspiele wurden 1984 in Sarajevo, Jugoslawien (heute Bosnien und Herzegowina) ausgetragen. Während die Welt 1984 jubelnd vor Ort oder im TV den Sportlern in Sarajevo zujubelte, wurde die Stadt nicht einmal zehn Jahre später zum Schauplatz unerbittlicher Kämpfe. Heute gehören die olympischen Spielstätten zu den letzten Relikten des Krieges die von Grausamkeiten zeugen und gleichzeitig zu den gefährlichsten Gebieten der Welt.

Six Flags, New Orleans, USA

Six Flags New Orleans. Foto: Wikimedia Commons/Erik Jorgensen/CC BY 2.0
Six Flags New Orleans. Foto: Wikimedia Commons/Erik Jorgensen/CC BY 2.0

Six Flags New Orleans (SFNO) ist ein verlassener Freizeitpark in New Orleans, Louisiana. Der Name enstand 2003 aus dem zuvor unter dem Namen „Jazzland“ von 2000 bis 2002 betriebenen Park. 2005 wurde der Freizeitpark von Hurricane Katrina stark verwüstet. Kurz zuvor war er geschlossen worden. 2006 gab man den Park aufgrund der Schäden von Katrina ganz auf. 2011 wurden Pläne laut, aus dem rund 60 Hektar großen Grundstück ein modernes Outlet-Center formen wollten. Weiter war geplant, die ehemaligen Fahrgeschäfte zu restaurieren und im Rahmen einer Vergnügungs-Promenade wiederzueröffnen.

Rozelle Tram-Depot, Australien

Das Rozelle Tram-Depot in Glebe, New South Wales. Foto: Wikimedia Commons/Adam.J.W.C./CC BY-SA 2.5
Das Rozelle Tram-Depot in Glebe, New South Wales. Foto: Wikimedia Commons/Adam.J.W.C./CC BY-SA 2.5

Das Rozelle Tram-Depot war das größte Ausbesserungswerk für Trams in Glebe, New South Wales, Australien und gehört zum Verbung von vier weiteren Werken. 1904 eröffnet, beschäftigte das Werk bis zu seiner Schließung 1958 650 Angestellte. In den Folgejahren diente die Infrastruktur bis in die 1980er Jahre weiter der Wartung und Pflege von Trams, als Depot, Lager und als Werkstatt. Bis 2004 konnte man vor Ort die unterschiedlichsten Produkte erwerben, seitdem steht es leer. Das Depot enthielt sechs historische Straßenbahnen, von denen einige aus den 1930er Jahren stammen und diese in einem fast neuwertigem Zustand waren. Alle sind nun weitestgehend zerstört, ausgeschlachtet und mit Graffiti beschmiert.

Grain Tower Battery (Grain Fort), England

Grain Tower Battery in der Mündung der Themse. Foto: riverhomes
Grain Tower Battery in der Mündung der Themse. Foto: riverhomes

Rund eine halbe Meile vor der Küste, im Norden der Grafschaft Kent in England, und bei Ebbe zu Fuß erreichbar, steht die 1855 erbaute Grain Tower Battery (Grain Fort) auf der Isle of Grain. Diese ist ein umfassend umgebauter Typ eines Martello Towers. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Tower besetzt und war mit drei Kanonen auf dem Dach bestückt, die später durch zwei leistungsstärkere Systeme ersetzt wurden. 1950 wurde die militärische Nutzung aufgegeben. Das Gebäude, das der Crown Estate gehörte, wurde 2005 von einem privaten Investor gekauft und 2010 wieder zum Verkauf angebotenen. Bis heute kann das Gebäude erworben werden (Stand 2014), mit einem Zielpreis von £ 500.000. (aw)