Stellungnahme zum angekündigten Abbruch der Brücke in Rech

Die Nepomukbrücke in Rech. Foto: R.Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Die Nepomukbrücke in Rech. Foto: R.Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Rech (pm/aw). Der Gemeinderat von Rech hat am 29. Juni 2023 in seiner abendlichen Sitzung einen Eilantrag gegen den Abbruch der denkmalgeschützten Nepomukbrücke über die Ahr abgelehnt. Zuletzt hatten sich sieben der 12 Gemeinderatsmitglieder in einem Schreiben an den Ortsbürgermeister gegen den kurz nach der Flut beschlossenen Abbruch der 300 Jahre alten Brücke ausgesprochen. Sie reagierten damit auf die Kritik renommierter Gutachter und der Erkenntnisse aus der inzwischen erfolgten Dokumentation des realen Flutgeschehens. Danach ist die der Brücke zugeschriebene Rolle bei der Entstehung der verheerenden Flutschäden in Rech unkorrekt dargestellt. Die Frage nach Lösungskonzepten für die Vereinbarung der Sicherheit der Menschen vor Ort bei gleichzeitiger Bewahrung der Brücke wurde von den Verantwortlichen nicht untersucht.

Enttäuscht und erschüttert zeigten sich die Befürworter des Erhalts der Brücke, die als Wahrzeichen von Rech gilt und für viel Bewohner einer der wenigen noch vorhanden Identifikationspunkte nach den großen Verlusten ist. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) warb – unterstützt von tausenden Denkmalfreunden aus ganz Deutschland – bei den Verantwortlichen für einen konstruktiven Dialog der Experten zugunsten der Brücke. Umfassende Hilfsangebote der Stiftung wurden in den Wind geschlagen.

In einer Stellungnahme macht die DSD ihre Haltung nochmals deutlich. Stiftungsvorstand Dr. Steffen Skudelny zeigte sich enttäuscht: „Ein unnötiger Verlust für die Kultur des Ahrtals! Ohne sich die Argumente und Alternativen der ausgewiesenen Brücken-Fachleute auch nur anzuhören, wurde eine Entscheidung gegen die Zukunft eines touristisch attraktiven Ahrtals gefällt.“