urbEXPO: Premiere an neuem Ort gelungen

Pünktlich um 20 Uhr des Freitagabends (31. Juli) eröffnete Veranstalter Olaf Rauch die vierte Ausgabe der Fotografie-Ausstellung urbEXPO vor etwa 300 Besuchern in der Christuskirche – der Kirche der Kulturen – in Bochum. Rauch dankte den Unterstützern, Partnern und besonders den 21 Fotografen aus Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und der Schweiz, die mit 69 Exponaten ihre fotografischen Positionen zu den Themen Lost Places, Ästhetik des Verfalls und Architektur im Schlegel-Haus zeigen. Pfarrer Thomas Wessel erwähnte in seiner Begrüßungsrede besonders die unermüdliche Arbeit der beiden Veranstalter. Denn neben Olaf Rauch ist auch Roswitha Schmid Bestandteil des Organisations-Teams, die als notwendiges Zahnrad die urbEXPO-Maschinerie in Bewegung hält.

Stefanie Stüber, Pressesprecherin der urbEXPO, verlas das Grußwort von Simone Hübener, der ersten Vorsitzenden des architekturbild e.V. in Stuttgart. Der gemeinnützige Verein schreibt den seit 1995 bestehenden europäischen Architekturfotografie-Preis architekturbild seit 2003 aus, seit 2008 in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt. Zur vierten Ausgabe der urbEXPO sind die Bilder der Preisträger von 1995 bis 2013 letztmalig im Rahmen einer Sonderausstellung zu sehen, dann verschwinden selbige im Archiv des DAM. Bevor die Besucher die Fotografie-Ausstellung aus Platzgründen in kleinen Gruppen im gegenüberliegenden Schlegel-Haus begehen konnten, wurden die Schlegel-Geschichte und die ausstellenden Fotografen in einem kurzen Film vorgestellt.

Die hohe Zahl der Besucher sorgte anfangs zeitweise für längere Warteschlangen vor den Türen des Schlegel-Hauses. Erstmalig wurden in der Ausstellung neben hängenden Exponaten auch Staffeleien in der Mitte oder vor den Fensterebenen einzelner Räume eingesetzt. Dies verringerte zwar den räumlichen Platz, schuf aber eine gemütliche und stimmige Atmosphäre. Wie schon bei den vergangenen urbEXPOs in der Bochumer Rotunde variierte auch wieder die Präsentation der Exponate, was Rahmung und Größe anging.

Wie viel Arbeit im Vorfeld geleistet werden musste, darüber reden Schmid und Rauch nicht gerne. Dass es knapp war, zeigte das Beispiel, dass die letzten Bilder erst am Tag der Vernissage um 17 Uhr angeliefert wurden und um 18.30 Uhr bereits die Aussteller-Begehung der urbEXPO stattfand. Schmid, Rauch und die ausstellenden Fotografen stellten sich bis in die späten Abendstunden den vielen Fragen, Lob und Kritik der Besucher. Doch so zufrieden die beiden Veranstalter von der Vernissage und vom Ort der Veranstaltung auch sind, so enttäuscht zeigten sich beide von der geringen Unterstützung durch Sponsoren. Bei vielen Ämtern gibt es Haushaltssperren, private Sponsoren drehen jeden Euro zweimal um – dies machte sich in diesem Jahr besonders bemerkbar. Für Rauch ist es wichtig, dass nicht nur die Hochkultur, sondern auch die freie Kulturszene unterstützt wird. Gleichzeitig gab er bekannt, dass es auch im nächsten Jahr wieder eine urbEXPO geben wird.

Die urbEXPO läuft noch bis zum 30. August 2015. Die Ausstellung kann regulär bis 30. August mittwochs bis freitags von 15 bis 21 Uhr und samstags wie sonntags von 12 bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet 3 Euro. Kommenden Samstag (08. Juli) werden tiefe Blicke in die Geschichte der Schlegel-Brauerei gewährt. Der Urenkel des Brauereigründers, Klaus Joachim Schlegel, skizziert in lockerer Runde die wechselhafte Geschichte des Bochumer Biers, bevor er gemeinsam mit dem Radiomoderator Werner Habighorst in die Gärkeller hinabsteigt. Informationen zu der Veranstaltung „Schlegel-Geschichte(n)“ gibt es auf dieser Facebook-Seite. Am 29. Juli ist der Pianist Volker Bertelmann alias Hauschka im Rahmen der urbEXPO in der Christuskirche zu Gast. Sein jüngstes Album hat Hauschka „Abandoned City“ genannt, widmet mit außergewöhnlichen Klängen dem Thema „Lost Places“ eine besondere Aufmerksamkeit. Karten für das Konzert gibt es hier. (aw)

Schlegel-Haus
(Eingang durch die Toreinfahrt und dann links)
Willy-Brandt-Platz 5-7
44787 Bochum

Christuskirche Bochum
An der Christuskirche 1
44787 Bochum