Aktienspinnerei Chemnitz

Die Aktienspinnerei entstand um 1858 infolge der Gründung einer Aktiengesellschaft als damals größte Spinnerei Sachsens mit über 55.000 Spindeln. Der Spinnereibetrieb endete 1914. Bereits 1905 ging das Areal in das Eigentum der Stadt über. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer zerstört und verlor sein Dach und das oberste Geschoss. Nach der Liquidation 1930 übernimmt ein Jahr später ein Geschäftsmann das Unternehmen und gründet die Kommenditgesellschaft „Josef Witt, Spinnerei, Chemnitz“, diese existiert fortan als Zweigniederlassung. In der Folge wurde das Gebäude auch als Essenausgabe, Provisorium für das Opernhaus, Kaufhaus, Stadtbücherei, Büro und Puppentheater und zuletzt als Galerie genutzt. 1948 wird die „Spinnerei Joseph Witt“ entschädigungslos enteignet. 1984 wird die Spinnerei Stammbetrieb des „VEB Kombinat Baumwolle Karl-Marx-Stadt“. Seit 2012 ist das Gebäude im Eigentum des Freistaates Sachsen.

Der Freistaat Sachsen beabsichtigt, zur Auflösung mehrerer dezentraler Bibliotheksstandorte und Schaffung einer Zentralbibliothek für die TU Chemnitz das historische Gebäude der Alten Aktienspinnerei am Schillerplatz umzubauen und zu erweitern. Neben den rund 12.500 Quadratmetern Hauptnutzfläche für die Bibliothek sollen weitere Flächen für einen zentralen Studentenservice sowie ein Zentrum Wissenstransfer entstehen. 2013 sollte die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt werden.

Quellen: Medieninformation des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Wikipedia, privat

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Dokument erstellt am 07.02.2014
Letzte Änderung am 07.02.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.