Bielefelder Hartsteinwerke

1912 nahmen die Bielefelder Hartsteinwerke unter der Leitung des Gründers August Dopheide ihren Betrieb auf. Bis zur Schließung im Jahr 1985/86 befand sich am heutigen Standort das Stammwerk. Nördlich des Werks wurde anfangs eine Sandgrube mit einer Feldbahn erschlossen, mit einem Eimerkettebagger baute man bis zur Eröffnung einer neuen Grube 1953 die erforderlichen Wertstoffe ab. Dann wurde die die alte Werksgrube stillgelegt. Bereits in den 1930er Jahren gab August Dopheide das Werk an seinen Sohn Karl ab, der wenige Jahre später das Unternehmen an Ernst Hassler weitergab. Fortan firmierte das Unternehmen als „Bielefelder Hartsteinwerke Ernst Hassler KG“.

1950 baute man in Oerlinghausen (Kreis Lippe) ein weiteres Kalksandsteinwerk – mit dem Gedanken, das Bielefelder Werk stillzulegen. 1951/52 erschloss man eine weitere Sandgrube am Senner Hellweg. Durch den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg produzierten jedoch beide Werke unter Volllast. 1972 legte man die Grube am Hellweg still, nutzte diese als Mülldeponie weiter. Nach dem Ende wurde die Oberfläche renaturiert. 1998 erfolgte die Stilllegung des Werks in Oerlinghausen, nur ein kleiner Bereich der dortigen Sandgrube wird heute weiter genutzt. Das Werk in Bielefeld stellte nach dem Zusammenschluss mit der „Kalksandstein-Kontor Westfalen-Lippe GmbH“ die Produktion der Kalksandsteine ein.

Im März 2012 kam es auf dem Gelände des Stammheims zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand ein Gebäudeteil in voller Ausdehnung in Flammen. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, mehrere hundert Meter lange Schlauchleitungen verlegt. Bis in die Nachmittagsstunden des Folgetages dauerten die Löscharbeiten an. Verletzt wurde niemand. Es wurde Brandstiftung vermutet.

Die Rettungshundestaffel Ostwestfalen-Lippe führt auf der Industriebrache ihre Trümmerausbildung durch, baute einige Teile speziell zu diesem Zweck um.

Quelle: schmalspur-ostwestfalen.de, NW News, privat

Dokumenten Information
Copyright © rottenplaces 2010
Dokument erstellt am 24.10.2010
Letzte Änderung am 30.03.2012

Vorheriger ArtikelKulturpark Windhöhe
Nächster ArtikelRats-Apotheke
André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.