Buchbindereimaschinenwerk Karl Krause

Die 1855 gegründete Firma Karl Krause wurde auf der Grundlage des Volksentscheids vom 30. Juni 1946 enteignet und 1948 rechtswirksam verstaatlicht. Der in Polygraph Karl Krause VEB umbenannte Betrieb war juristisch unselbstständig und unterstand bis ca. Mitte 1951 der VVB (Z) Polygraph, Bau von Druckerei- und Papierverarbeitungsmaschinen, Feuerlöschgeräte und Waagen, Dresden, ab Juni 1948 Radebeul. Hergestellt wurden Maschinen und Geräte für die polygraphische Industrie und Verpackungsindustrie. 1951 firmierte der Betrieb zunächst als VEB Polygraph Buchbindereimaschinenwerk Leipzig. Der in VEB Buchbindereimaschinenwerk umbenannte Betrieb wurde 1953 dem Ministerium für Schwermaschinenbau und im Mai 1958 der VVB Ausrüstungen für die polygraphische Industrie Leipzig unterstellt. Zum 1. Januar 1960 wurde er mit dem VEB Falz- und Heftmaschinenwerk Leipzig zusammengelegt und firmierte als VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke.

1965 wurde der VEB Elektromotorenwerk Schkeuditz eingegliedert. Mit der Gründung des VEB Kombinat für polygraphische Maschinen und Anlagen Leipzig zum 1. Januar 1970 wurde der VEB Stammbetrieb. Nach der Wende wurde der Betrieb stillgelegt. Zahlreiche Gebäude und Anlagenteile wurden in den Jahren 1994 und 1995 größtenteils abgebrochen und das Gelände eingeebnet. Ursprünglich war geplant, auf diesem Gelände eine Wohn- bzw. Eigenheimsiedlung zu errichten, diese Planung wurde aber bis heute nur teilweise realisiert.
Die einstige Villa auf dem Gelände – die Krause-Villa – wurde aufwändig saniert. In dem einstmals prachtvollen dreistöckigen Gebäude, das ein Ehepaar aus Brandenburg ersteigert hatte, sind insgesamt 14 Wohnungen mit 63 und 200 Quadratmetern entstanden.

Quelle: Staatsarchiv Leipzig, LVZ, privat

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Dokument erstellt am 11.04.2014
Letzte Änderung am 21.07.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.