Burgruine Hardenstein

Die Ruine der Burg Hardenstein liegt an der Ruhr bei Witten in Nordrhein-Westfalen. Sie wird von dem gleichnamigen Naturschutzgebiet umschlossen und befindet sich in der Nähe des Muttentals. Bis zur Fertigstellung der Ruhrtalbahn (heute Museumsbahn) im neunzehnten Jahrhundert lag die Burg unmittelbar an dem Gewässer. Im Jahr 1354 musste Heinrich II. von Hardenberg seine Herrschaft an Graf Gerhard I. von Jülich-Berg verkaufen. Im selben Jahr ließ sich Heinrich II. von Hardenberg mit seiner Familie am südlichen Ufer der Ruhr zwischen Herbede und Witten nieder und erbaute die Wasserburg Hardenstein.

Dessen Nachfahren nannten sich dann auch von Hardenstein und litten wohl unter so manchen Geldsorgen. Im Jahre 1378 zettelte Heinrich IV. von Hardenstein eine Fehde gegen die Stadt Dortmund an, weil er bei einem dortigen jüdischen Geschäftsmann mit einem hohen Geldbetrag in der Kreide stand. Der Angriff mit etwa 1.000 Mann auf die Stadt Dortmund schlug fehl. Bei einem anderen Feldzug wurde er von den Kölner Truppen gefasst und hingerichtet.

Nachdem die Burganlage aufgegeben worden war, diente sie über Jahre hinweg als Lagerstätte des nahen Kohlebergbaus. Seit dem 18. Jahrhundert verfiel die ehemalige Burg. Sie gehört heute zum Stadtteil Witten-Herbede, wo der Bergbauwanderweg Muttental unmittelbar an der Ruine vorbeiführt. Die Museumseisenbahn „RuhrtalBahn“ hat hier zudem einen Haltepunkt.

Seit April 2006 verkehrt die neue Ruhrtalfähre „Hardenstein“ auf der Ruhr zwischen der Ruine und dem gegenüberliegenden Ufer an der Schleuse Herbede. Diese Verbindung schließt eine Lücke im Radwegenetz des Ruhrtals. Zehn Ehrenamtliche und zwei hauptamtliche Binnenschiffer sorgen für den Fährbetrieb. Am selben Anleger verkehrt auch die MS Schwalbe II der Stadtwerke Witten. Auf diese Weise ist hier ein Verknüpfungspunkt zwischen dem Ausflugsschiff und dem Museumszug entstanden. Die Burgruine wird seit 1974 vom Verein Burgfreunde Hardenstein e.V. erforscht, erhalten und gepflegt. Archivalien und eine archäologische Fundsammlung über die und von der Burgruine Hardenstein befinden sich in der Grundschule Witten-Herbede.

Die Sage von Goldemar

Der Sage nach lebte zu Zeiten eines Neveling von Hardenstein auch ein Zwergenkönig namens Goldemar bzw. Volmar, welcher unsichtbar war, als dessen Gast in der Burg. Man speiste, trank und feierte zusammen. Nachdem nun der Küchenjunge Erbsen und Asche streute, um wenigstens die Fußspuren des Zwergenkönigs sehen zu können, tötete, kochte und verspeiste ihn der Zwergenkönig und verschwand, nicht ohne einen Fluch über die Familie zu verhängen.

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Dokument erstellt am 22.01.2010
Letzte Änderung am 25.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.