Denkmalstiftung fördert Instandsetzungen an der Hofanlage Milz

Foto: Verein zur Erhaltung der Hofanlage Milz e.V., Kressbronn-Retterschen

Stuttgart/Kressbronn-Retterschen (pm/aw). Seit Jahren hält ein Verein die frühere Hofanlage Milz an der Dorfstraße von Retterschen, dem größten Ortsteil der Gemeinde Kressbronn am Bodensee, in Schuss. Bereits 2008 wurde er dafür mit dem Bürgerpreis der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bedacht. Jetzt stehen erneut Reparaturen an, vor allem an Holzteilen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg fördert die Arbeiten mit einem Zuschuss von 6.200 Euro.

„Die ganze Anlage ist außergewöhnlich vollständig erhalten“, freut sich Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags an die Vereinsvorsitzende, Petra Sachs-Gleich. „Aus denkmalpflegerischer Sicht stellt sie deshalb ein besonders aussagekräftiges Zeugnis ländlichen Bauens, Lebens und Wirtschaftens im südlichen Oberschwaben dar.“

Von 1705 stammt das älteste Gebäude der Hofanlage, ein Backhaus aus verputztem Bruch- und Wackenmauerwerk, dessen Ofen heute noch funktioniert. 1717 kam über einem älteren Keller eine stattliche Scheuer hinzu, Anfang des 19. Jahrhunderts – ebenfalls über einem älteren Keller – eine Remise, die zugleich als Werkstatt diente. Das Hauptgebäude aus Wohnhaus mit Wirtschaftsteil ersetzte 1855 einen Vorgängerbau, als der Hofinhaber zugleich Schultheiß des Amtes Nonnenbach wurde. Neben privaten Räumen erhielt es auch eine repräsentative Amtsstube, in der zugleich der Gemeinderat tagte.

1992 verließ die letzte Eigentümerin den Hof, kurz darauf gab die Gemeinde das ortshistorisch wie wissenschaftlich bedeutsame Anwesen in die Regie des neu gegründeten Vereins. Aktuell stehen vor allem am Hauptgebäude Instandsetzungen an: Eindringende Feuchtigkeit hat sowohl Teile der Holzkonstruktion als auch den Putz am Traufgesims beschädigt. An der freistehenden Scheuer muss außerdem die im Boden verlegte Eichenschwelle erneuert werden.