Die schönsten, ehemaligen deutschen Heilstätten

Heilstätten am Grabowsee. Foto: rottenplaces Archivfoto.

Für Freunde der Architektur sind sie zweifelsohne Perlen der Schaffenskraft: Ehemalige Heilstätten und Sanatorien in der Bundesrepublik. Zahlreiche Gebäude sind seit Jahren verlassen und bis auf die kunstvolle Hülle ist nicht mehr viel übrig geblieben. Was der Mensch seit der Aufgabe nicht zerstören konnte, holt sich die Natur Stück für Stück wieder zurück. Dabei enstehen teilweise sehr surreale Motive, die kombiniert mit dem Verfall nicht nur Fotografen in den Bann ziehen. Architektonisch sehenswerte Anbauten und Verzierungen diverser Baustile, endlos lange Flure, kunstvoll gestaltete Türen sowie Fensterfronten und großzügige Räumlichkeiten sind nur einige der Gegebenheiten vor Ort. Die Lage in abgelegener Gegend und atemberaubender Natur ist häufig das Tüpfelchen auf dem besagten I.

Einen Großteil der ehemaligen Heilstätten und Sanatorien findet man noch heute in Ostdeutschland, aber auch sonst gibt es in der Republik einige anmutende Bauten zu bestaunen, die auf ihr Schicksal warten. Zu ativen Zeiten nutzte man jene zur Behandlung von Lungenkrankheiten, in den Kriegen als Lazarette und später als Senioren- oder Kinderheime, als Auffangstationen oder schlichtweg als Krankenhäuser. rottenplaces hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Gebäuden dieser Art dokumentiert. Eine kleine Auswahl der schönsten ehemaligen Heilstätten und Sanatorien finden Sie hier im Artikel.

Albrechtshaus

Das Albrechtshaus ist eine ehemalige Lungenheilstätte im Selketal, die ab 1894 durch die Landesversicherungsanstalt Braunschweig geplant und errichtet worden war. Sie gilt als eine der größten, ehemaligen Klinikkomplexe im Harz. Am 19. Juni 1897 wurde das Albrechtshaus als Lungenheilstätte für zunächst 40 männliche Patienten seiner Bestimmung übergeben. In den Morgenstunden des 22. August 2013 kam es zu einem Großbrand im Albrechtshaus. Beim Eintreffen der Feuerwehr standen bereits mehrere Gebäudeteile in Flammen. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Beelitz Heilstätten

Die zwischen 1898 und 1930 errichteten Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten bilden einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Es ist ein denkmalgeschütztes Ensemble von 60 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von ca. 200 ha. In zwei Bereichen nördlich der Bahnlinie entstanden die Lungenheilstätten, in den beiden südlich gelegenen Bereichen die Sanatorien zur Behandlung nicht ansteckender Krankheiten. Die Bereiche waren jeweils nach Geschlechtern getrennt: westlich der Landstraße die Frauen-Heilstätten und -Sanatorien, östlich derselben die Männer-Heilstätten und -Sanatorien. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Heilstätte Grabowsee

Die ehemalige Heilstätte am Grabowsee in Brandenburg war die erste Heilstätte für Lungentuberkulose in Norddeutschland und wurde 1896 vom Deutschen Roten Kreuz gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von 1945 bis 1995 als Baracke und Lazarett genutzt. Seit einigen Jahren setzt sich der Kids Globe e. V., unter der Schirmherrschaft von Altbundespräsident Roman Herzog, für den Wiederaufbau der alten Gebäude und die Einrichtung einer Internationalen Akademie für Kinder und Jugendliche auf dem Gelände ein. Das Gelände ist heute eine beliebte Kulisse für Film und Fotografie. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Heilanstalten Hohenlychen

Nach der Entdeckung des Tuberkulosebazillus und der von Ärzten entwickelten Behandlung zur Bekämpfung der Infektion, welche viel Sonnenlicht, saubere Luft, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung voraussetzte, erwarb Gotthold Pannwitz im Jahre 1902 über zehn Morgen Land von der Stadt Lychen und ließ dort eine Kinderheilstätte bauen. Diese Heilanstalten wurden zum größten Teil aus Spenden finanziert und vom Deutschen Roten Kreuz unterhalten. Später wurden die Heilanstalten auch Reichssportsanatorium. Während des Naziregimes fand hier eines der dunkelsten Kapitel statt: Menschenversuche. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Johanniter Heilstätte

Durch das Januarkapitel des Johanniterordens 1899 wurde der Bau einer Lungenheilstätte beschlossen. Es sollte eine zeitgemäße Lungenheilstätte für 60 weibliche Kranke entstehen. Als Bauplatz wurde der Südhang des Gipfelplateaus des 562 m hohen Ochsenberges ausgewählt – einsam inmitten eines dichten Fichtenwaldes. Insbesondere die klimatischen Verhältnisse des Ortes gaben den Ausschlag. Das Gebäude wurde in sehr massiver Bauweise erstellt. Die Mauern bis zum dritten Geschoss wurden in Granit ausgeführt. Das Gebäude gliederte sich in zwei gleichförmige Außengebäude und in einen Zentralbau, der in seinem Obergeschoss eine Kirche enthielt, auf die auch seine äußere Bauform durch Chor und Glockenturm hinwies. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Milbitzer Heilanstalten

1899 eröffnete die Heilanstalt als Land-Bezirkskrankenhaus. Im Beisein des Erbprinz Reuß j.L., des Fürstlichen Ministeriums und weiterer Honoratioren wurde das Land-Bezirkskrankenhaus feierlich eröffnet. 1927 erfolgte eine grundlegende Erweiterung des Komplexes. 1940 firmierten die Heilanstalt als Reservelazarett und war mit durchschnittlich 150 Kriegsverletzten belegt. Die Heilanstalt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg (1945) durch die sowjetische Armee als Militärkrankenhaus der GUS-Streitkräfte bis 1990 genutzt. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Sanatorium Schwarzeck

Dr. Paul Wiedeburg gründete zusammen mit Dr. Karl Schulze 1901 das “Thüringer Waldsanatorium Schwarzeck” in Bad Blankenburg. Zunächst befanden sich dort vier Villen, das Schweizerhaus, die Turmvilla und zwei Gartenhäuser, 1905 eröffnete man einen Erweiterungsbau, das neue Kurhaus. Architekt der Erweiterungsbauten war Ernst Rossius Rhyn, dessen architektonische Fähigkeiten bei Schwarzeck von Felix Lorenz als “grössten Werke” bezeichnet wurden. Weitere Anbauten folgten in den späteren Jahren. Im Jahr 1947 wurde aus dem Sanatorium Schwarzeck eine SED-Parteischule in verschiedenen Formen. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Sanatorium Sommerstein

Das Sanatorium Sommerstein wurde als Kurbetrieb “Naturheilbad Waldsanatorium Sommerstein” von Ferdinand Liskow oberhalb von Garnsdorf bei Saalfeld begründet, um 1870 erbaut und diente bis Mitte der 1990er Jahre unter anderem als Psychiatrie und später als Altersheim. Das gesamte Gelände setze sich aus acht verschiedenen Gebäuden zusammen. Zur Genesung und Erholung der Patienten wurden Luftbäder, Wassertreten, Kneippkuren, Diätkuren, Schrothkuren und mehr angewandt. Zusätzlich kamen den Patienten auch das Schaubergwerk Feengrotten zu Gute. Aufgrund der anwachsenden Patientenzahl wurde das Gelände immer weiter ausgebaut. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Sanatorium Sonnenfels

Elisabeth Teichgräber eröffnet im Jahr 1899 ein Erholungshaus in Sülzhayn, dieses wird 1900 stattlich konzessioniert und unter dem Namen Sanatorium “Waldhaus” geführt. Der Heilstättenbetrieb verteilte sich auf zwei Gebäude, dem eigentlichen Sanatorium – von den Einwohnern als “Haupthaus” bezeichnet – und das Anwesen an der heutigen Dr.-Kremser-Straße 74 als so genannter “Appendix”. Später wurde aus dem Anwesen das Sanatorium „Sonnenfels“. 1945 wurde das Sanatorium nach der Befreiung des Konzentrationslagers “Mittelbau-Dora” mit ehemaligen KZ-Häftlingen belegt und nach deren Rückführung in die Heimat ging das Sanatorium in den Besitz der VVN-Heimstätten über. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Sophienheilstätte

Die Tuberkuloseheilstätte “Sophienheilstätte in München wurde 1898 ihrer Bestimmung übergeben. Sie erhielt ihren Namen nach der verstorbenen Großherzogin. Die Sophienheilstätte war eine Einrichtung des patriotischen Institutes der Frauenvereine für das Großherzogtum Sachsen-Weimar in vereinbarung mit der Thüringischen Alters- und Invalidenversicherung. Sie hatte den Charakter einer Volksheilstätte. 1925 entwickelt man die Sophienheilstätte zu einer thoraxchirurgischen Klinik und stattet diese mit leistungsstarken Röntgenapparaten und modernen medizinischen Geräten aus. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Veramedklinik

Vor rund 30 Jahren wurde aus dem ehemaligen Knappschaftskrankenhaus die Veramedklinik. Idyllisch und in malerischer Natur gelegen, diente die Klinik bis zu Schließung zur Behandlung krebskranker Patienten, genauer zur Tumorbehandlung. Ende 2009 wurde die Klinik nach einem Insolvenzverfahren “abgewickelt”. Deutschlandweite Beachtung erhielt die Klinik durch den s.g. „Patientenaktenskandal“, in der frei zugänglichen Klink waren sämtliche Krankenakten ungesichert zurückgelassen worden. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Sanatorium Waldhaus

Das ehemalige Sanatorium “Waldhaus” wurde in den Jahren 1898-1899 als Erholungshaus erbaut und im selben Jahr eröffnet. 1902-1903 wurde das Gebäude erweitert, wie auch in den Jahren 1906-1907 und 1914. Die Bettenzahl konnte so von 32 im Jahr 1903 auf 65 Betten in 1908 und 90 Betten im Jahr 1932 erhöht werden. 1921 wechselte der Besitzer und 1922 wurde das Gebäude in Kinderheilstätte “Holstein” umbenannt. Diesen Namen trug die Heilstätte bis in das Jahr 1925. Noch im selben Jahr übernahm das Objekt die Hansestadt Hamburg und benannte dieses in Hamburgische Kinderheilstätte um. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Elisabeth Sanatorium

Das einstige „Elisabeth-Sanatorium“ konnte inzwischen hundertjähriges Bestehen feiern. Die Baulichkeiten auf dem weiten Waldgelände waren zwischen 1912 und 1914 für den Arzt Walter Freimuth und dessen Ehefrau Elisabeth errichtet worden und dienten als Lungenklinik. Zuletzt war in dem staatlichen Gebäude eine Hautklinik eingerichtet, doch seit 1994 steht das Haus leer. Vor zehn Jahren wurde das Anwesen der jüdischen Familie zurückgegeben, heute gehört es der in den USA lebenden Ursula Freimuth. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Schwarzwaldklinik Bad Rippoldsau

Bei diesem Objekt handelt es sich nicht um die berühmte Schwarzwaldklinik aus der gleichnamigen Fernsehserie aus den 80er Jahren. Die Klinik bzw. das Klinikareal liegt im traditionsreichen badischen Kurort Bad Rippoldsau mit dem höchstgelegenen Mineral- und Moorbad des Schwarzwaldes, und gilt als ein idealer Ort zur Rehabilitation, war weltberühmt für seine reine klare Luft sowie die natürlichen Heilquellen und seine wunderschöne Landschaft mit dichten Wäldern, klaren Seen und sanften Hügeln. Seit 2012 stand die Klinik leer. Und mit ihr auch die beiden anderen Gebäude, die Jugendstilvilla Sonnenberg und ein Bungalow, der die Verwaltung der Klinik beheimatete. In jüngerer Vergangenheit hatte das Ensemble mit diversen Problemen zu kämpfen. Eine nicht ausreichende Belegung und hohe Verbindlichkeiten drückten das traditionsreiche Haus in eine Schieflage. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Kreispflegeheim Freital

1882 gründete das Königlich-Sächsische Ministerium auf heutigem Grund in der sächsischen Großen Kreisstadt Freital unmittelbar am Weißiger Wald eine Anstalt für „Arbeitsscheue“ um diese behandelnd zu „korrigieren“. Über die Jahre wandelte sich die Bezirksanstalt zu einem Pflegeheim, zur Behandlung von Suchtkranken, Menschen mit psychischen Störungen und Versehrten. Während der beiden Weltkriege diente die Anstalt als Lazarett, zur Behandlung verwundeter Soldaten. Zu DDR-Zeiten firmierte das Ensemble als Kreispflegeheim, dessen Auslösung in den Jahren 1988 bis 1992 vollzogen wurde. Eigentümerin des Areals war bis zuletzt die Freitaler Projektentwicklung mbH (FPE). Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Landesirrenanstalt Teupitz

Die Landesirrenanstalt Teupitz im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg wurde in den Jahren 1905 bis 1908 als Heil- und Pflegeanstalt errichtet. Die Anstalt wurde unter der Leitung des Architekten Theodor Goecke und bot mit einem Lazarett Platz für 1.050 Kranke. Außerdem verfügte das Gelände über einer Pensionärsanstalt für weitere 150 Personen. Hinzu kamen Verwaltungs- und Küchengebäude, ein Maschinenhaus mit Werkstätten, ein Landwirtschaftshof sowie großzügig angelegte Gärten. Im Ersten Weltkrieg wurden hier Verwundete behandelt. Auf dem Gelände des Reservelazaretts entstand auch ein etwa 50 Meter hoher Schornstein mit einer Aussichtsplattform sowie 1917 eine Friedhofskapelle, die der Kirchemaler Robert Sandfort ausmalte. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Auguste-Viktoria-Klinik

Die ehemalige unter dem Namen Auguste-Viktoria-Stift gegründete Volksheilstätte im heilklimatischen Kurort Bad Lippspringe blickt auf eine wechselhafte Vergangenheit zurück. Nach dem Besuch der Kaiserin Auguste Viktoria 1897 in Bielefeld wurden von Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen Spendengelder gesammelt, mit dem Zweck, eine „Volksheilstätte“ zu errichten. Dabei fiel die Wahl schon früh auf Bad Lippspringe. Begünstigt wurde die Situation damit, dass in der Stadt bereits Lungenfachärzte arbeiteten und 55,5 Morgen Erbbaurecht für diesen Zweck gestiftet wurden. Ganzen Artikel lesen und Bilder anschauen …

Weitere Heilstätten finden Sie in unserem Objektarchiv.