Husarenkaserne Stendal

1640 wurde Stendal erstmals Garnisonsstadt. In der Folge war ein 1715 gegründetes altpreußisches Regiment zu Fuß bis 1806 in Stendal stationiert. Ab 1860 wurde Stendal wieder Standort von Truppenteilen, unter anderem ab 1884 Standort des Magdeburgischen Husarenregiments Nr. 10, das 1919 aufgelöst wurde. Die Husarenkaserne wurde im Jahre 1905 festlich eingeweiht. 1902 begann die Stadt Stendal mit den ersten Vorbereitungen zu dem Bau einer neuen Kaserne, da der „Fortschritt der Zeit“ und die „steigenden hygienischen Anforderungen“ einen Neubau erforderten. Am 3. August 1914 zog die erste Schwadron der in Stendal stationierten Husaren (Magdeburgisches Husarenregiment Nr. 10) in den Ersten Weltkrieg. Im Dezember 1916 waren zudem in dem Mannschaftsgefangenlager am Stendaler Exerzierplatz bereits mehr als 11.000 Kriegsgefangene untergebracht.

Bis 1919 war Stendal die Garnisonsstadt der grünen Husaren. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Gebäudekomplex von der Wehrmacht militärisch genutzt. 1945 übernahmen die sowjetischen Truppen das Kasernengelände. Rund 10.000 Soldaten waren hier stationiert. Ende 1994 zogen die letzten russischen Truppen ab, womit Stendals Zeit als Garnisonsstadt endete.

Nach dem Abzug der Sowjetarmee übernahm der Bund die Liegenschaft. Viele Gebäude der einstigen Husaren-Kaserne fanden eine neue Bestimmung, hier ist beispielsweise der Verwaltungssitz mit einem Justizzentrum beheimatet, andere wurden abgerissen. Zum von 1995 bis 2010 errichteten Justizzentrum gehören heute das Amtsgericht Stendal mit dem Grundbuchamt und dem Zentralen Registergericht des Landes Sachsen-Anhalt, die Staatsanwaltschaft Stendal, das Arbeitsgericht Stendal sowie das Zentrale Altaktenlager Sachsen-Anhalt – Nord. Die Kasernengebäude wurden 1992 in die Denkmalliste des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen. Einige Jahre später eröffnete ein Supermarkt und eine Feuerwache wurde eingeweiht. 2003 nahm der Landesbetrieb Bau – Niederlassung Nord seinen Betrieb auf.

Quelle: Wikipedia, Justizzentrum Stendal

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Dokument erstellt am 03.03.2015
Letzte Änderung am 03.03.2015