Kühltürme Georgsmarienhütte

Die Georgsmarienhütte GmbH (kurz GMH) ist ein am 14. Juli 1856 als Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein gegründetes Stahlwerk in der gleichnamigen und nach dem Stahlwerk benannten Stadt Georgsmarienhütte südlich von Osnabrück. Namensgeber des Werkes sind König Georg V. und Königin Marie, das letzte Herrscherpaar des Königreichs Hannover. Die Anfangstage des Hüttenwerks werden authentisch in Erich Sperlings Roman „Alles um Stahl“ dokumentiert. Die Georgsmarienhütte zählt heute zu den führenden europäischen Anbietern für Stabstahl, Halbzeug und Blankstahl aus Qualitäts- und Edelbaustählen und erzielt 70% ihres Umsatzes mit der Automobilindustrie. Sie machte im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von rund 566 Millionen Euro und erzeugte im Jahr 2007 rund 760.000 Tonnen Walzstahl.

Es gehörte ab 1923 zum Klöckner-Konzern, bis 1993 das defizitäre Werk von dem Klöckner-Manager Jürgen Großmann für einen symbolischen Betrag erworben wurde und seit 1997 im Alleinbesitz der Georgsmarienhütte Holding GmbH steht. 1994 nahm das Unternehmen den ersten Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen in Deutschland in Betrieb und stellte die Stahlproduktion vom Hochofen-Konverter-Betrieb auf das Gleichstrom-Elektrolichtbogen-Verfahren um. Im selben Jahr wurden nach defizitären Vorjahren erstmals wieder Gewinn erwirtschaftet. Damit wurde es unabhängig von Eisenerz und Kohle, aber abhängig vom erheblich schwankenden Schrottpreis. Durch die Umstellung auf das Elektrolichtbogen-Verfahren veränderte sich nach und nach das äußere Bild des Hüttenwerks: 1996 wurde der alte Hochofen gesprengt, 1999 folgte die Sprengung des 1929 erbauten Gasometers an der Klöcknerstraße, 2000 die Sprengung des zweiten Gasbehälters. Lediglich die beiden Kühltürme im nördlich angrenzenden Waldgebiet konnten unter Denkmalsschutz gestellt werden.

Das Kühlwasser lief in einem ausgeklügelten Kreislauf in einem zum großen Teil geschlossenen System. Das Wasser in diesem Kreislauf erhitzte sich an den heißen Stellen und musste dann gekühlt werden. Dies geschah über offene Leitungen, in Kühltürmen und Teichen. Zwei Kühltürme aus der Zeit der Hochofenproduktion stehen noch am Osterberg. Sie wurden 1951/52 gebaut und sind seit einiger Zeit stillgelegt. Der Kühlkreislauf durfte niemals unterbrochen werden, sonst war der Hochofenbetrieb ernsthaft in Gefahr. Zuletzt geschah dies während des Zweiten Weltkrieges, als im August 1941 fünf Bomben auf das Werk fielen und die Hauptwasserleitung trafen, die vom Düte-Pumpwerk zum Hochofen führte. Der Schaden an den Hochöfen war immens. Sie mussten für fast zwei Tage stillgelegt werden.

Quelle: Wikipedia, privat

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Dokument erstellt am 26.09.2010
Letzte Änderung am 30.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.