Opel-Autohaus (geschlossen 2009)

Nach 53 Jahren endete am 20. Juni 2009 die Geschichte eines der ältesten Opel-Häuser in Westfalen, dem Verler Autohaus Nowak. Um eine vorauszusehende Insolvenz im Vorfeld auszuschließen, zog die Firmeninhaberin den mutigen Schlussstrich und ließ das komplette Opelhaus, samt Inventar von einem Auktionator veräußern. An drei Tagen wurden rund 20.000 Artikel meistbietend versteigert.

Es stand alles zum Verkauf, was auf dem einst rund 12.500 Quadratmeter großem Firmengrundstück zu finden war. Angefangen von Werbeaufstellern, Kleinteilen und zahlreichen Autoteilen aus dem Lager, über Reifen, Hebebühnen, Werkzeug, Lagerregalen, Computern, Büroeinrichtung bis hin zu 25 Autos – meist PKW und Nutzfahrzeuge, sogar eine komplette Halle.

Die Autobahn A 2, die beim Autohaus beinahe vor der Haustür vorbeiläuft, wird in Opel-Kreisen die Straße des Todes genannt. Wie an einer Perlenschnur reihen sich an dieser Strecke die Autohäuser auf, die vor der Krise kapituliert haben, erläuterte die Chefin in einem Medienbericht und nennt ein halbes Dutzend Namen, es sind alles Familienbetriebe. Heute steht vom gesamten Komplex nur noch die Haupthalle mit dem Bürotrakt. Gespenstisch leer ist es hier nun, wo früher rund 500 Fahrzeuge im Jahr verkauft wurden, 20 Mitarbeiter für sich und ihre Familien den Lebensunterhalt verdienten.

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Dokument erstellt am 22.01.2010
Letzte Änderung am 25.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.