Spielzeugwarenfabrik Zrost

Bereits zu Kriegszeiten wurden auf dem Fabrikgelände Zelte produziert. Bis zur Wende gehörte das ca. 14.500 m² Gelände dem VEB Zelta Pouch, die dort die Produktion von Zelten und Medizinbällen betrieb. Dann ging das Gelände in den Treuhandbesitz über und wurde geteilt. Der heutige Teil (ca. 1500qm) ging ca. 1991 an einen Unternehmer, der aus der Fabrik eine Sattlerei formte. Eine Etage wurde für kurze Zeit an den Zrost-Großhandel vermietet, die dort eine Niederlassung für Schreib und Spielwaren betrieb. Etwa 1993 wurde die Zrost Spielwaren GmbH & Co. KG Besitzer des größeren Teils des Geländes und es erfolgte eine Teilsanierung des Geländes (nicht auf den Fotos), um die Produktion von Spielbausteinen, den „Anker-Stones“, möglich zu machen.

Die Sattlerei ging ca. 1995 in die Insolvenz, darauf zog eine Künstlertruppe (Holmer Feldmann, Camila Dahl – Schweden, Pjort Baran und andere) in den heute noch päsenten Teil ein und versuchten die Immobilie nach dem Prinzip des Wächter Modell (Wächterhäuser) zu erhalten und zu schützen. In der Zeit war das Gebäude durch viele Ausstellungen belebt und teilweise der Öffentlichkeit zugänglich. Übrigens, das zweite Gebäude was hier zu sehen ist, wurde zu Teilen an die bekannte Tauchaer Firma “Enders Hörgeräte” vermietet.

1999 wurde das Insolvenzverfahren der Zrost Spielwaren GmbH & Co. KG eröffnet, dass dies ein rechtswidriger Akt war, stellte das Amtsgericht erst später fest, da war die GmbH bereits zerschlagen. Die Familie Zrost betrieb auf dem zweiten Teil den oben erwähnten Großhandel für Schreib und Spielwaren weiter. Auf dem anderen Teil blieben die Künstler bis ca. 2003, danach wurden diese durch überzogene Mietforderungen vertrieben und das Gebäude erlebte zwei Monate nach Auszug den ersten Brand. Um 2005 wurde der zweite Teil des Geländes von der Familie Zrost an die Stadt bzw. den Rechtsnachfolger – die Treuhand – übergeben. Seitdem wird es immer wieder von Brandstiftern heimgesucht und zerfällt immer weiter.

Quelle: Alfred Basta

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Dokument erstellt am 15.07.2014
Letzte Änderung am 24.01.2015