St. Marien in Ingersleben erhält Förderung

St. Marien in Ingersleben. Foto: Mazbln/CC BY-SA 3.0

Ingersleben (dsd/aw). Dank einer zweckgebundenen Spende stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 25.000 Euro für die Restaurierung der Fassaden, konkret des Westgiebels und der westlichen Südseite, der St. Marienkirche im Stadtteil Ingersleben von Nesse-Apfelstädt zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt symbolisch Barbara Schönfelder, Ortskuratorin Weimar der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Sonntag, den 13. März 2016 während des Gottesdienstes um 14.00 Uhr an die Kirchenälteste Doris Kulka im Beisein von Superintendent Friedemann Witting.

Die im Kern romanische Wehrkirche entstand um 1100 und ist in die befestigte Wasserburganlage des benachbarten Rittergutes integriert. Heute ist St. Marien eine Saalkirche mit dreiseitigem Chorschluss und vorgelagertem Südturm. An der Südseite haben sich romanische Rundbogenfenster und ein Tympanon erhalten. Außerdem sind an der Treppe der Südseite barocke Epitaphien angebracht. Von 1383 bis 1398 erweiterte man den Chor. Aus dieser Zeit haben sich die dortigen Lanzettfenster erhalten. Der tonnengewölbte, quadratische Turm entstand einer Inschrift nach im Jahr 1552, der Baumeister hieß Hopf.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff umgebaut. Heute überspannt eine verputzte Holztonne den von den zweigeschossigen Emporen und Logeneinbauten dieser Zeit geprägten Innenraum. Aus dem 19. Jahrhundert stammt das Deckengemälde, das ein Kruzifix und die Auferstehung darstellt. Die Gefangennahme Jesu im Garten Gethsemane ist zwei Jahrhunderte älter. Der Kanzelaltar wurde 1771 angefertigt und besitzt einen hohen Portikusaufbau aus Säulen auf geschwungenen Postamenten und seitlich angeordneten, gesprengten Giebeln.

Die Orgel stammt von dem Wanderslebener Orgelbauer Johann Stephan Schmaltz aus der Zeit um 1770, sie wurde um 1884 umgebaut. Die drei Glocken im Turm wurden 1696, 1753 und 1955 gegossen.