Autofriedhof Kyrkö Mosse (SWE)

Kyrkö Mosse ist der Name eines Moores nahe der schwedischen Ortschaft Ryd in der Gemeinde Tingsryd. Hier befindet sich ein großer Autofriedhof (schwedisch: bilkyrkogården) mitten in einem Wald. Åke Danielsson (1914–1999), der hier anfänglich nur Torf gewann, widmete sich später der Verwertung von Autos. Die ausgeschlachteten Wracks ließ er im Wald stehen. Er betrieb das Geschäft bis in die späten 1980er Jahre und lebte auch auf seinem Gelände in einem kleinen Haus, bevor er 1992 in ein Altersheim zog und 1999 verstarb.

Im Zuge der sich verschärfenden Umweltgesetzgebung erhielten die nachfolgenden Besitzer des Geländes Aufforderungen der Behörden, die Autos zu räumen und den Boden zu sanieren. Doch es fanden sich auch Fürsprecher. TV und Presse berichteten landesweit, und schließlich beschäftigte der Fall sogar die Regierung. Anders als in ähnlich gelagerten Fällen, wie etwa im schweizerischen Kaufdorf oder im belgischen Châtillon, erkannten die schwedischen Behörden den kulturhistorischen Wert der Altautos an und stellten sie bis 2050 unter Schutz. Bis dahin, so nimmt man an, werden die Autos auf natürlichem Wege zerfallen sein

Der Autofriedhof ist zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen geworden. Nicht alle Besucher verhalten sich jedoch entsprechend seinem kulturhistorischen Wert. Mit der Bekanntheit nahm auch der Vandalismus stark zu, so dass die meisten der vor wenigen Jahren äußerlich noch halbwegs intakten Autowracks inzwischen ihrer Anbauteile beraubt wurden oder aus reiner Zerstörungswut auf ihren Dächern und Hauben herumgetrampelt wurde. Das Areal ist jederzeit zugänglich und unbewacht.

Quellen: Wikipedia

Fotos eingereicht von Michael Happe

Dokumenten Information
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Dokument erstellt am 15.07.2012
Letzte Änderung am 03.07.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.