Hallenbad Sennestadt (abgerissen 2008)

Nichts deutet mehr auf das alte, in die Jahre gekommene Schul- und Vereinsschwimmbad an der Travestraße hin. Wo heute das nagelneue SennestadtBad reichlich Platz für Schul- und Privatsport bietet, stand einst der von vielen als „Schandfleck“ betitelte, marode Badkomplex in der Sennestadt. 40 Jahre hatte das alte Bad „nur“ auf dem Buckel, dann wurde es aufgrund schwerwiegender Schäden und Sanierungsoptionen mit zu hohen Kosten, abgerissen.

40 Jahre lang war das alte Hallenbad an der Travestraße ein Publikumsmagnet. Neben dem üblichen Schwimmbereich mit einer Sprunganlage bot das Hallenbad zu früheren Zeiten eine Sonnenterrasse, eine Liegewiese, einen Kinderspielplatz und ein Beachvolleyballfeld sowie ein Nichtschwimmerbecken. Abgerundet wurde das Badkonzept mit einer Saunaanlage inklusive Massagepraxis und einem internen Kiosk. Gleichzeitig diente das Bad auch als Heizzentrale für die benachbarte Sporthalle. Jahrelang leistete der Förderverein durch private Initiativen beispielhafte Pflege- und Reparaturmaßnahmen zur Erhaltung. Doch in den letzten Jahren war der fortschreitende Zerfall der Bausubstanz nicht mehr aufzuhalten. Das Bad wurde für die Öffentlichkeit geschlossen und wurde nur noch für den Vereins- sowie Schulsport freigegeben.

Da eine Sanierung des alten Bades genau so viel gekostet hätte, wie ein Neubau, beschlossen der Bielefelder Rat und die Eigentümer im Jahr 2006 den Neubau eines modernen Hallenbades an der Travestraße, direkt neben dem alten Objekt. Parallel zum Neubau wurde das alte Bad in wenigen Wochen abgerissen. Heute befindet sich auf dem Platz des alten Bades eine Parkplatzanlage für das neue SennestadtBad.

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Dokument erstellt am 22.01.2010
Letzte Änderung am 25.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.