Jöllenbecker Badeanstalt

Otto Brinkmann, Julius Tubbesing und Fritz Maßmann gründeten 1921 erstmalig in Häger eine Gemeinschaft, die unter der Bezeichnung „Deutsche Turnerschaft, Häger“ aktiven Turnsport betrieb. Der Begeisterung der damaligen Sportkameraden ist es zu verdanken, dass schon im Jahre 1922 das erste Stiftungsfest des jungen Vereins gefeiert werden konnte. Obwohl während der Weimarer Republik (1918/19 bis 1933) eine große Arbeitslosigkeit herrschte, entschieden sich die Männer des vereins zum Bau einer Badeanstalt. Dieses Unternehmen gilt auch heute noch als größte Leistung in der Geschichte des Vereins. Nachdem von August zu Bargholz kostenlos ein geeignetes Gelände für 25 Jahre zur verfügung gestellt wurde, begannen die Vereinsmitglieder mit den Arbeiten.

Unter der Leitung von August Walkenhorst (Maler), Julius Tubbesing (Schleifer), Heinrich Ellerbrock (Maurer), Gustav Mohrmann (Tiefbau), August Mohrmann (Schlachter) und Wilhelm Kreft (Maurer) entstand ein Freibad, das für damalige Verhältnisse zu den besten Einrichtungen dieser Art gehörte. Der Verein wurde zu diesem Zeitpunkt in „Schwimm- und Sportverein, Häger“ umbenannt. Das Eröffnungsfest 1933 wurde unter Zwang von der NSDAP aufgelöst und die Festkasse beschlagnahmt, da vom Verein keine Propagandamittel gezeigt wurden. Vier Wochen später musste das Fest unter dem Druck der NSDAP und unter Ausschluß verdienter Mitglieder wiederholt werden.

Der Verein verlor im Laufe der Jahre durch die Einführung der Wehrpflicht und des Reichsarbeitsdienstes immer mehr aktive Sportler, bis schließlich durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges der Sportbetrieb gänzlich zum Erliegen kam. 1945, nach Ende des Krieges, kehrten auch die Sportler die nicht ihr Leben gelassen hatten, nach Hause und somit zum verein zurück. Schon Ende 1945 machten sich Heinrich Brinkmann und Heinrich Große-Gödinghaus mit ihren Freunden ans Werk, um unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters, August Möller, den Sportverein wieder zum Leben zu erwecken. Es folgten Jahre mit Berg- und Talfahrten für den verein, der sich fortan „Sportverein Häger“ nannte.

Quelle: SV Häger, privat

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Dokument erstellt am 22.05.2011
Letzte Änderung am 03.07.2014