Jugenderholungsheim „Endlerkuppe“

Das Jugenderholungsheim „Endlerkuppe“ errichtet 1928-29 auf gleichnamiger Anhöhe Endlerkuppe, diente der Arbeiterjugend und bot später jeweils 80 Mädchen und Jungen Platz (8 Gruppen je 20 Personen). Ab 1933 funktionierte das Gebäude als reines BDM-Heim (BDM = Bund Deutscher Mädel). Geplant wurde das nach Süden geöffnete, u-förmige Anwesen vom Architekten Kurt Barbig. Im rechten und linken Seitenflügel waren die Schlafräume untergebracht (Jungen und Mädchen getrennt), im tempelartigen Haupthaus waren Speise- und Festsaal mit Bühne integriert. 1946 wandelte man den Komplex in eine SED-Parteischule um. An das Gebäude angeschlossen wurde der Aussichtsturm mit verglastem Windfang und Aussichtsterasse. Dieser sollte die Hochhausdebatte um 1927 in Dresden assoziieren. Im Hof fanden ab 1933 die Fahnenappele der BDM-Mädchen, später Morgengymnastik oder Veranstaltungen statt.

Nach der politischen Wende ging das Areal in das Eigentum der Treuhand über und steht seit 1990 leer. Über die vielen Jahre des Leerstands haben die Gebäude extrem gelitten. Eigentümer war die Wohnungswerk Sachsen AG. Vandalismus, Diebstähle und nächtliche Feiereien setzten der Substanz zu. Undichte Dächer taten ihr übriges. 2009 wechselte das Ensemble den Besitzer – ein Konsortium, das aus der ruinösen Baumasse samt riesigem Grundstück ein Hotel formen wollte. Arbeiten wurden auch begonnen, jedoch aus unerklärlichen Gründen nicht weitergeführt.

Quellen: archinform.net, Wikipedia, privat

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Dokument erstellt am 08.09.2015
Letzte Änderung am 08.09.2015

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.