Kulturpalast Rabenstein

Der Kulturpalast ist ein im Stil des Sozialistischen Klassizismus, einer Variante des Neoklassizismus errichtetes, monumentales Gebäude. Das Gebäude wurde zwischen Mai und Dezember 1950 im Auftrag der SAG Wismut als „Kulturpalast der Bergarbeiter“ errichtet. Die Architekten waren Kurt Ritter, Adam Burger und Joachim Rackwitz. Es war der erste, strikt nach sowjetischem Vorbild entstandene Kulturpalast der DDR und wurde am 14. Januar 1951 in Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten der DDR Otto Grotewohl feierlich eingeweiht. Der Kulturpalast beherbergte einen Theatersaal mit etwa 900 Plätzen, einen zweiten großen Saal für Tanzveranstaltungen, ein Restaurant und ein Café, eine Bibliothek sowie ein Damen-, Kinder-, Musik- und Billardzimmer.

Bereits 1967 wurde der Kulturpalast wieder geschlossen. Die Gründe sind vielfältig und heute nicht mehr eindeutig nachzuvollziehen. Die SDAG Wismut hatte kein Interesse mehr am kostenintensiven Betrieb des großzügigen Gebäudes. Es wird auch vermutet, dass er stillgelegt wurde, um den Bau der Stadthalle gegenüber der DDR-Regierung rechtfertigen zu können. Später wurde das Gebäude vom Fernsehen der DDR als Studio und anschließend vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) genutzt. Im Zuge der Fertigstellung des neuen Leipziger Sendezentrums im Jahr 2000 gab der MDR den Kulturpalast als Sendestudio auf. Bereits im Herbst 1999 wurden die Tätigkeiten des MDR im Studio eingestellt und nach Leipzig verlegt. Seitdem ist das Gebäude Vandalismus und Verfall preisgegeben. Der jetzige Eigentümer O.K. Haus- und Immobilienverwaltung GmbH bemüht sich seit einiger Zeit um einen Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes, was bisher aber abgelehnt wurde. Seit Mai 2011 wird über eine bundesweite Werbekampagne für eine Neunutzung des Objektes diskutiert.

Quelle: Wikipedia

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Dokument erstellt am 27.12.2013
Letzte Änderung am 27.12.2013

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.